tag:blogger.com,1999:blog-9623852014464941982024-02-21T04:40:09.198+01:00Nerven aus Zuckerwatte<center>Wie schaffe ich es, meine Erkrankungen als Teil von mir zu akzeptieren, sie aber bei bestimmten Problemen nicht als meine persönliche Schwäche anzusehen? - Katharina, 27, aus dem Hamburger Umland, Diabetes Typ 1 seit 2008, Depressionen seit 2010, Multiple Sklerose seit 2014</center>Unknownnoreply@blogger.comBlogger92125tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-16246413465340276252018-04-09T21:42:00.001+02:002018-04-10T14:57:56.737+02:00#100ProzentIch (Foto- und Video-Wettbewerb von Ascensia Diabetes Care) Selbstakzeptanz, Selbstliebe oder überhaupt der Grundsatz einer nicht abwertenden Selbstwahrnehmung war schon immer ein großes Thema für mich und dadurch auch präsent auf meinem Blog. Gleichzeitig ist etwas anderes hier sehr selten zu finden: Fotos von mir. Wie komme ich da also zu einem <b><a href="http://www.100prozentich.eu/" target="_blank">Foto-Wettbewerb</a></b>?<br />
<br />
Das Motto der Aktion lautet "#100ProzentIch - Das Gesicht deines Diabetes" und mein allererster Gedanke dazu war: Dann hat mein Diabetes ein Doppelkinn - da bin ich raus! Außerdem: Ist MEIN Gesicht wirklich das Gesicht des DIABETES? Eigentlich nicht. Meinen Diabetes sehe ich viel mehr an (bzw. in) meinem Körper. Aber meinen Körper mag ich kein Stück mehr als mein Gesicht, sprich: Manchmal habe ich inzwischen Momente, in denen ich mich ganz gut mit mir fühle, wenn ich in den Spiegel gucke, hin und wieder ist es mir das Bild darin relativ egal und meine innere Schönheit ist mir wichtiger und dann gibt es aber auch die Momente, in denen ich verzweifeln möchte, weil ich mich so wenig leiden mag. Einige Menschen verstehen solche "Ich bin einfach nicht schön"-Aussagen als Fishing for Compliments, damit hat das allerdings nichts zu tun, denn das Bild, das andere von mir haben, ändert nichts an meinem Gefühl - Komplimente also auch nicht.<br />
<br />
Was etwas ändern konnte, waren neue Fotos von mir, die alte Aufnahmen oder reine Fantasien über mein Aussehen ersetzen konnten. In den vergangenen Wochen habe ich mir eine Kamera geliehen und versucht mir bewusst zu machen, dass eine Schokoladenseite kein Betrug ist. Denn das dachte ich bei schönen Fotos von mir: So sehe ich ja nicht wirklich aus. Bei Fotos, die ich von unten schoss, die mehr Doppelkinn und unglückliche Miene als irgendetwas Süßes zeigten, dachte ich hingegen, dass sie die volle Realität darstellen. Dabei waren es nur Perspektiven, die ich ändern musste. Ich habe mich - von oben bis unten - aus verschiedenen Perspektiven fotografiert und was dabei heraus kam war unter anderem mein Beitrag zum #100ProzentIch Wettbewerb:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3GFbT9VDbUaf7x7DFYqwZ6yHUMXtppHz4SGJiB63Bls92XqHo8AwQObAs8TzXR5MG669rhvv6AsxcLehnvGUKoqfShNOKs9lh1UGkuVWyx9_QOPofARaiFkQE4v8VgQrZKATdBCGxV7LP/s1600/AsensiaWettbewerbKW.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1565" data-original-width="1600" height="391" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3GFbT9VDbUaf7x7DFYqwZ6yHUMXtppHz4SGJiB63Bls92XqHo8AwQObAs8TzXR5MG669rhvv6AsxcLehnvGUKoqfShNOKs9lh1UGkuVWyx9_QOPofARaiFkQE4v8VgQrZKATdBCGxV7LP/s400/AsensiaWettbewerbKW.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
Das Gesicht meines Diabetes sind medizinische Hilfsmittel wie eine Insulinpumpe (im Gurt), ein Katheter und ein Gewebezuckersensor. Das Gesicht meines Diabetes ist immer bei mir, an mir, mit mir. Mein Diabetes sollte genauso wenig Makel oder gar Grund für weniger Selbstliebe sein wie Übergewicht, Dehnungsstreifen oder Cellulite. Das ist mein Körper, das bin eben #100ProzentIch<br />
<br />
Wenn ihr auch das Gesicht eures Diabetes im Rahmen der #100ProzentIch-Kampagne zeigen wollt, findet ihr alles, was ihr wissen müsst, hier: <a href="http://www.100prozentich.eu/"><b></b></a><b><a href="https://diabetes.ascensia.de/100-prozent-ich" target="_blank">www.100ProzentIch.eu</a></b><br />
Unter anderem gibt es dort die wichtige Info, dass "das Gesicht deines Diabetes" nicht zwingend DEIN Gesicht sein muss und du all das fotografieren kannst, was für dich deinem Diabetes ein Gesicht gibt. Ab heute habt ihr 100 Tage Zeit - bis einschließlich dem 17. Juli -, euer ganz persönliches Porträt per Facebook, Mail oder Formular (alles auf der Website zu finden) direkt an Ascensia zu senden.<br />
Mitmachen lohnt sich übrigens nicht nur wegen des wachsenden Selbstbewusstseins, sondern auch, weil es eine Olympus PEN E-PL8 Systemkamera mit 14-42mm Pancake Objektiv zu gewinnen gibt. Welches Foto oder Video gewinnt entscheidet eine vierköpfige Jury, zu der unter anderem Lisa von <b><a href="http://lisabetes.de/" target="_blank">Lisabetes</a></b> und Kathy von <b><a href="https://www.youtube.com/channel/UCtA-dIzLVZRxLj0sCtPU22w" target="_blank">Diabeteswelt</a></b> gehören.<br />
<br />
Viel Glück und Spaß bei der Aktion!<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-8201700489428796842018-03-05T14:50:00.001+01:002018-03-05T14:51:24.214+01:00Menschen, Bilder und eine kleine Kotztüte für meine Emotionen<div style="margin-bottom: 0cm;">
Meine Emotionen möchten kotzen. Ich
stecke ihnen meinen Finger in den Hals, warte auf die aufsteigenden
sauren Erinnerungs-Bröckchen und lasse meine Gefühle auf dem
Unverdauten herumkauen. Widerlich. Meine Emotionen möchte kotzen und
mich fragen, ob ich irgendwie scheiße bin. Ich antworte ihnen
situationsbedingt wahrheitsgemäß. Und dann holen sie tief Luft, die
Emotionen, und würgen mir alles entgegen, was ich jemals versuchte,
ihnen schmackhaft zu machen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Vielleicht gibt es bei Emotionen auch
so etwas wie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Oder es gibt
Gefühle, die sich wie Lakritze verhalten: Konsumiert man davon zu
viele, bekommt man Durchfall. Aber irgendetwas hat bei meinen
Emotionen die Verdauung durcheinander gebracht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
All solche schrägen Bilder habe ich in
meinem Kopf, vom Kampf mit Gefühlen, Emotionen, vorallem aber im
Konflikt mit Erinnerungen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich fühle mich nicht gut. Vor ein paar
Tagen machte ich mir noch Gedanken zum Thema Traurigkeit und dass sie
so normal sein kann. Und dann kam der Punkt, an dem ich selbst nicht
mehr so genau wusste, ob ich traurig, depressiv oder in einer anderen
Krise bin.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Jetzt lehne ich an der Ecke des
Wandvorsprungs vom Fensterrahmen und trotz Kissen im Rücken drückt
die Kante ein bisschen unangenehm gegen meine Wirbelsäule. Mein
eines Ohr wird gewärmt von der Sonne, das andere von Heizung, die so
stark gluckert, dass ich bezweifele, dass sie auch nur einen Hauch
heiler ist als ich. Irgendwie beruhigend. Auch wenn sonst nichts an
meinem Körper so wirklich warm ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es gibt diesen Punkt des
Mir-Schlecht-Gehens an dem ich den kompletten Rückzug antreten will.
Menschen, die mich kennen, werden an dieser Stelle denken, ich sei
ein wenig verwirrt, denn ich handele nur selten danach. Meistens
werde ich zu einer Art menschlicher Dauerschleife von den
schlechtesten Hits der letzten 27 Jahre. Ich erzähle immer wieder
das Gleiche. Ich bin dabei anstrengend und negativ. Und warte auf den
Moment, in dem mich all die betroffenen Personen fragen, ob ich
irgendwie scheiße bin, kurz bevor sie tief Luft holen und mir
entgegen würgen, was auch immer ihnen beliebt. Ich warte darauf,
dass etwas passiert, das ich vor vielen Jahren erlebte:
Fallengelassen werden, am besten noch mit einem Tritt hinterher.
Meine Emotionen sind darauf eingestellt, ich durchlebe die
dazugehörigen Gefühle seit Tagen immer und immer wieder, ohne dass
die Situation heute real ist. Es ist das, was ich nicht verdaut habe
und ich weiß nicht, ob ich es jemals im Klo herunterspülen können
werde.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich nerve mich so sehr damit. Mit
diesem alten Scheiß. Und ich mag mich deswegen nicht. Und wenn ich
mich nicht mag, komme ich mit diesen schlechten Phasen noch viel
weniger zurecht als sowieso schon. Es ist eine seltsame Form einer
Identitätskrise, in der ich nicht weiß, wohin mit mir, viele viele,
warum und ob mich wohl mal jemand drücken könnte. Jemand, der
meiner Psyche eine kleine Kotztüte und mir einen warmen Kakao
hinstellt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich hole tief Luft, frage mich, ob ich
scheiße bin, atme aus und will einfach nicht mehr drüber nachdenken.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-19701113621993043282018-01-21T10:54:00.000+01:002018-01-21T12:06:27.401+01:0010. Diaversary - Was gibt's zu feiern?<div style="margin-bottom: 0cm;">
Wo sind die Luftballons, die ich mit der Nadel meines Katheters zum Platzen bringen kann?</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Wer macht die Torte, mit den Deko-Ziffern „1“ und „0“, die meinen Blutzucker ein bisschen in Wallung bringt? Wie erzähle ich von meinem Diaversary ohne all diese Vorbereitungen? Ungefähr so:</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich wollte dieses Mal einen besonderen Tag kreieren, ich wollte eine kleine Feierlichkeit, ich wollte vorbereitet sein. Diesen Post wollte ich längst fertig geschrieben und dazu schöne Fotos gemacht haben – mit solchen Luftballons in Zahlen-Form im Hintergrund. Aber entweder liegt mir das Ganze einfach nicht oder es war mein Wohlbefinden der letzten Tage, das diese Idee boykottiert hat. Nun sitze ich hier also am 21.01.2018 kurz vor 10 Uhr. Genau genommen hatte ich in diesem Moment vor 10 Jahren meine Diabetes-Diagnose noch nicht erhalten. Ich war erst am späten Nachmittag bei meinem Hausarzt, der mir – nach einem Piks ins Ohrläppchen – mitteilte, was los ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Eigentlich dachte ich in unregelmäßigen Abständen schon seit zwei Jahren über mein 10-jähriges Jubiläum nach. Genauso wie ich immer überlege, wie ich mich wohl an dem Tag fühlen werde, an dem ich länger mit als ohne Diabetes rumlaufe – bis dahin habe ich noch sieben Jahre Zeit. Also bleibe ich bei heute, im Jetzt. Und fühle mich dabei irgendwie gar nicht so sehr beeindruckt. Darum weiß ich nicht, ob ich die Situation überhaupt weiter aufbauschen sollte oder ob es reicht, dass ich heute mit meinem Typ 1-Diabetes nicht hadere. Ein bisschen Deko hätte ich trotzdem gerne.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhHHJ6DXwbdO8rTGMEZfEdYneg00JL94WvE2Bc9ip9YSpy3I3OXag9jDDoIG3STRDK7J2FkBMA2Tq6EcTu4NjLGxcktC47Ox2SQyeMhHA2tqjNK20MCBO3EYaRMtqFr8PSS0D8u9tJXut4p/s1600/10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="441" data-original-width="482" height="292" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhHHJ6DXwbdO8rTGMEZfEdYneg00JL94WvE2Bc9ip9YSpy3I3OXag9jDDoIG3STRDK7J2FkBMA2Tq6EcTu4NjLGxcktC47Ox2SQyeMhHA2tqjNK20MCBO3EYaRMtqFr8PSS0D8u9tJXut4p/s320/10.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
In den letzten Wochen habe ich mich auf Momente konzentriert, in denen ich den Diabetes wahrnehme bzw. wann er mich stört, wann ich denke: „Was für ein Mist ist das eigentlich?“ und nahm dadurch die „No big Deal“-Minuten/Stunden/Tage ebenso besser wahr. Ich habe mir Gedanken über die „Mit Diabetes kann man heute (sehr) gut leben“-Aussage gemacht. Dabei kam ich, wie schon öfter, zu dem Schluss, dass ich das so nicht unterschreiben würde. Meiner Meinung nach kann man – genaugenommen: ICH – soweit gut mit der Therapie für Typ 1-Diabetes leben. Zumindest besser mit der Krankheit an sich, weil ich über die deutlich weniger Kontrolle habe als über die Therapie. Ich bleibe bei all den Insulin-Injektionen weiterhin krank und bin nicht geheilt, daran ist gar nicht so vieles gut. <i>Sagte ich nicht im letzten Absatz, dass ich nicht hadere?</i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="font-style: normal; margin-bottom: 0cm;">
Mein Glück ist, dass mir durch die Typ 1-Diagnose wirklich gute Sachen widerfahren. Nicht automatisch, sondern unter anderem, weil ich vor fast drei Jahren beschlossen habe, diesen Blog zu starten und die Krankheit für das zu nutzen, was ich immer machen wollte: Schreiben, mich mitteilen, Menschen dadurch berühren und ihnen im besten Falle irgendwie zu helfen.</div>
<div style="font-style: normal; margin-bottom: 0cm;">
Ohne meinen Blog und die, die ihn auch noch lesen (verrückte Angelegenheit immer noch – danke dafür!), ohne Menschen, die beschließen, mich zu unterstützen, mich einzuladen oder mit mir zusammenzuarbeiten, ohne die <b><a href="https://www.blood-sugar-lounge.de/author/katharina-weirauch/" target="_blank">Blood Sugar Lounge</a></b> und vorallem ohne die Diabetes-Community im Allgemeinen und große Freundschaften, die daraus entstanden sind, im Speziellen, wäre das alles viel schwerer.</div>
<div style="font-style: normal; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="font-style: normal; margin-bottom: 0cm;">
Ich werde mich jetzt um Kuchen kümmern – niemand sollte an solch einem Tag keinen Kuchen essen, egal ob mit oder ohne Diabetes.</div>
Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-47269880771557420402017-12-31T15:24:00.002+01:002017-12-31T15:30:14.545+01:00(Nicht mehr) hadern und okay (sein) - 2017 in Worten<div style="margin-bottom: 0cm;">
So richtig kann man zu Beginn eines
neuen – oder zum Ende eines alten – Jahres natürlich nie wissen,
was in den nächsten 12 Monaten passieren wird. Das ist gut so. Denn
hätte ich es gewusst, ich hätte 2017 einfach übersprungen und dann
vieles verpasst. Ich kann nur ehrlich nicht sagen, ob ich es nicht
trotzdem gemacht hätte.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Und nun heule ich auch schon. Der
Grund, warum ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich über das
heute endende Jahr schreiben sollte oder nicht. Ich wusste, dass ich
das nicht ohne Tränen formulieren kann. Ich wusste, dass es schwer
wird. So gerne würde ich mich diesen Emotionen einfach entziehen.
Aber auch das ist wohl eine der Lektionen, die ich gelernt habe: Man
muss durch die ganze Gefühls-Scheiße durch. Mitten hinein.
Einatmen, austamen. Es schmecken, es auskotzen. Über Nagelbretter
rennen und in Kissen heulen. Nur das kann es besser machen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
2017 war ein okayes Jahr. Hätte ich
Ende 2016 einen Jahresrückblick veröffentlicht, hätte das deutlich
euphorischer geklungen. 2016 war so ein wichtiges Jahr für mich und
meine Persönlichkeit, dass ich den angemessenen Text dazu nie fertig
bekommen habe. Es ist ja auch immer so schwierig, über das
Vergangene zu reden, wenn im Jetzt auch schon wieder die
Zukunftsangst steckt. Ich wusste, dass dieses Jahr anders werden
würde. Ich hatte Pläne, die mein Leben grundlegend ändern sollten
– im positiven Sinne natürlich. Wer plant schon gezielt eine
Verschlechterung der eigenen Lage ein? Ich tue das zumindest weniger
denn je.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Warum ich die ganze Zeit, bei jedem
Buchstaben hier heule, ist für die meisten, die mich kennen klar.
Mein (Pflege-)Pferd ist gestorben. Und es ist einfach das Schlimmste.
Würde ich eine Gegenüberstellung der guten und schlechten Dinge,
die in letzter Zeit passiert sind, machen, es kämen mehr gute
zusammen. Aber nichts davon kann diesen Verlust ausgleichen. Über
die Monate hinweg habe ich mir eine Erklärung für diese
unermessliche Traurigkeit, die in mir ist, zusammengereimt. Ehrlich
gesagt, weiß ich nicht, ob das alles wirklich meine Gedanken waren
oder ob ich mal so etwas in der Art gelesen habe. Aber die Erklärung
lautet wie folgt: Man wird über eine Situationen immer in gleichem
Maße traurig sein, wie man zuvor glücklich war. Oder andersrum
meinetwegen auch. Auf jeden Fall ist das eine nicht ohne das andere
möglich. In den meisten Fällen. Im gleichen Moment stellte ich mir
auch die Frage, ob es nicht schöner wäre, beide Extreme einfach nie
zu haben. Zwar nie das ganz große Glück, aber auch nie mehr diese
tiefe Verzweiflung. Ich wollte das nicht mehr fühlen. Es ist so
schwer.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Und während ich hier jetzt wieder
schluchzend heule, versuche ich mich an das zu erinnern, was mich
über die letzten Monate gebracht hat: Diese Traurigkeit nimmt kein
Ende, weil ich auch einfach so endlos glücklich mit diesem kleinen,
braunen Pferd war. So viele Gründe sind mir eingefallen, warum es
mich so verzweifeln lässt, dass er nicht mehr da ist. Es ist alles
absolut verständlich. Ich vielleicht heule ist noch die nächsten 10
Jahre darüber. Vielleicht werde ich nie darüber reden können, ohne
Tränen in den Augen zu haben. Vielleicht ist es aber auch das größte
Liebesgeständnis, das ich diesem Tier machen kann. Und wenn es das
ist, dann ist es okay.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Danke, dass ich so krass glücklich
sein durfte, dass es mich jetzt fast umbringt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Suizidgedanken – aber auch die Angst
vorm Sterben –, Selbstverletzendes Verhalten, Panikattacken,
hysterische Heulkrämpfe und Flashbacks an traumatisierende
Erfahrungen waren 2017 so präsent wie lange nicht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Gleichzeitig aber lernte ich mehr, mit
mir klarzukommen. <b><a href="http://brausemag.de/2017/12/egoismus-und-selbstliebe/" target="_blank">Ich bestreite irgendeinen Weg Richtung Selbstakzeptanz und Selbstliebe</a></b>. Es geht um Selfcare und gesunden
Egoismus dabei. Und ich mache weiter. Denn es läuft ganz gut.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Das größte Thema in Sachen Diabetes
war in den letzten 12 Monaten absolut der Kampf um die dauerhafte
Hilfsmittelgenehmigung meiner Insulinpumpe – in diesem Monat bekam
ich endlich die Zusage.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die Multiple Sklerose hinkt wie immer
so nebenher. Ich merke immer wieder, dass mich irgendetwas bremst,
mich damit in der gleichen Form wie mit dem Diabetes
auseinanderzusetzen. Darum erwähne ich hier recht wenig darüber.
Die häufigsten Symptome, die ich mit mir rumschleppe, sind Fatigue
und Empfindungsstörungen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die Depressionen wurden 2017 durchaus
getriggert. Trotzdem bin ich – eventuell durch die Erhöhung der
Antidepressiva-Dosis – weniger darin versunken. Dennoch nehme ich
mich dauerhaft als depressiv wahr und habe verstanden, dass meine
gefühlte Einsamkeit ein Teil dieser Krankheit ist und mir deswegen
auch so irrational wehtut. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es
irgendwann anders sein wird. Ich hadere weniger damit als früher.
Ich erwarte nicht mehr, dass die richtig schlimm depressiven Phasen
nicht wiederkommen. Und damit ist es okay.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
„(Nicht mehr) hadern“ und „Okay
(sein)“, das ist, was 2017 ausgemacht hat. Und zwar im
Unterbewusstsein. Desto angestrengter ich versuche, mich bewusst okay
zu finden, desto mehr entsteht Selbsthass. Auf Knopfdruck mit etwas
nicht zu hadern ist ebenso nahezu unmöglich. Aber irgendetwas
entwickelt sich in mir, was dazu führt, mit dem Leben klarzukommen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Fünf vollgeschnupfte Taschentücher
liegen jetzt neben mir. Ein Kalender für 2018. Eine brennende Kerze.
Mein Handy. Ich habe kalte Hände und keine Ahnung, wie lange ich
hier schon tippe. Wenn ich denke: „Oh, ich weine aber gar nicht
mehr.“, geht es sofort wieder los. Darum versuche ich das nicht zu
denken. Sondern ich atme einfach. Weil das zum Leben gehört. So wie
der ganze Rest und der Tod auch. Glück und Verlust in gleichgroßem
Umfang. Eine Lampe leuchtet. Auf mich und auf das, was ich euch noch
erzählen wollte, bevor ihr euch in das neue Jahr stürzt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Seid entspannt; lasst euch treiben;
vertraut auf irgendetwas – in erster Linie aber auf euch selbst -;
macht, was euch gut tut; öffnet eure Herzen für alles und passt
trotzdem auf euch auf; und wenn das alles nicht klappt, wird es dafür
an irgendeiner Ecke Hilfe geben. Versprochen.</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Danke an die Menschen, die 2017 da
waren. Kümmert euch bitte gut um euch. Wenn ihr dazu Zimtschnecken
braucht, sagt Bescheid.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Taschentuch Nummer 6. Und in ein paar
Stunden das Jahr 2018. <b><a href="https://www.youtube.com/watch?v=VHWG9-SOsAs" target="_blank">Ruhig Blut, alles gut</a></b>.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2aL-MXh_FwZRi8LRsqpHw9tLend5fgJp8s-qlKXnQwuDyn36DP_66FeP9LwR_HS-23KWYf3OkL2ilsDL5IA138JP6HAbV_smYN4AQ7_aQAWXARAPy7whiY6YUoae_09LPrYXkTh3bRJlO/s1600/Bild2017.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1186" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2aL-MXh_FwZRi8LRsqpHw9tLend5fgJp8s-qlKXnQwuDyn36DP_66FeP9LwR_HS-23KWYf3OkL2ilsDL5IA138JP6HAbV_smYN4AQ7_aQAWXARAPy7whiY6YUoae_09LPrYXkTh3bRJlO/s320/Bild2017.JPG" width="237" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-65784799146783359322017-11-13T18:39:00.000+01:002017-11-13T18:40:16.894+01:00Welt-Diabetes-Tag am 14. November<div style="margin-bottom: 0cm;">
Morgen, am 14. November, ist
Welt-Diabetes-Tag! Für mich war dieser Tag – auch nach bzw. mit
der Typ 1 Diabetes Diagnose – lange ziemlich unwichtig. Vor zwei
Jahren nahm ich das Datum dann das erste Mal als etwas besonderes
wahr, und im letzten Jahr thematisierte ich den Welt-Diabetes-Tag
auch auf dem Blog.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Seit 10 Jahren ist der
Welt-Diabetes-Tag ein offzieller Tag der Vereinten Nationen. Gewählt
wurde dieses bestimmte Datum, da am 14. November Frederick G. Banting
geboren wurde, der gemeinsam mit Charles Herbert Best das Insulin
entdeckte.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Der Welt-Diabetes-Tag findet immer
unter einem bestimmten Motto statt. Dieses Jahr heißt die
internationale Kampagne dazu „Frauen und Diabetes – unser Recht
auf eine gesunde Zukunft“. Mehr dazu findet ihr <a href="https://weltdiabetestag.de/" target="_blank"><u><b>hier</b></u></a>.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Im nationalen Rahmen organisiert
diabetesDE zum Welt-Diabetes-Tag eine zentrale Veranstaltung in
Berlin, welche wiederum unter dem Motto „Diabetes - beweg(t) dein
Leben“ läuft. Mehr dazu findet ihr <a href="https://www.diabetesde.org/veranstaltung/weltdiabetestag-2017" target="_blank"><u><b>hier</b></u></a>.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Doch egal, welchem Thema der
Welt-Diabetes-Tag auch gewidmet wird, wichtig ist vorallem, dass er
genutzt wird, weiter über diese Krankheit im Allgemeinen und die
verschiedenen Typen der Erkrankung im Speziellen aufzuklären.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0S1dtftYJyHVqgMEmPYB57EBfwms2UR4bTyXugaNgXWO0U8PHuN6beVCvDMgDCnpzOVWOt-COPU1qUvLdG-hDuT9bovy2XXAwOKopEy6MH7ry35f7LD59dXBpU6rV9QFmeJUP1clolvM-/s1600/Welt-Diabetes-Tag-2017-Infografik-Deutschland.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="675" data-original-width="1200" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0S1dtftYJyHVqgMEmPYB57EBfwms2UR4bTyXugaNgXWO0U8PHuN6beVCvDMgDCnpzOVWOt-COPU1qUvLdG-hDuT9bovy2XXAwOKopEy6MH7ry35f7LD59dXBpU6rV9QFmeJUP1clolvM-/s640/Welt-Diabetes-Tag-2017-Infografik-Deutschland.png" width="640" /></a></div>
Diese Grafik habe ich von <a href="https://www.mytherapyapp.com/de" target="_blank"><u><b>MyTherapie</b></u></a> (App für <b><a href="https://itunes.apple.com/de/app/mytherapy-medication-reminder/id662170995?l=de&mt=8" target="_blank">iOS</a></b> und <b><a href="https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.smartpatient.mytherapy" target="_blank">Android</a></b>) zur Verfügung gestellt bekommen.<br />
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Mehr zum Welt-Diabetes-Tag und -Monat findet ihr auch bei <a href="http://lisabetes.de/diabetes-awareness-month-weltdiabetestag/" target="_blank"><u><b>Lisa auf dem Blog</b></u></a>!Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-18219328240180127352017-08-03T15:37:00.002+02:002018-06-03T08:47:28.536+02:00Die Pille, mein Leben und ichAm 06. August 2016 habe ich das letzte Mal die Antibabypille genommen. Jetzt, fast ein Jahr später, rastet meine Akne deswegen komplett aus und der Gedanke, deswegen die Pille wiederzunehmen kam zwar auf, verflog aber sehr, sehr schnell wieder. <br />
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Wenn man bei der Pille mal von der Funktion als Verhütungsmittel absieht und die reine Wirkung als Medikament betrachtet, ist es schon verrückt, wie unkompliziert man die Pille verschrieben bekommt und wie selbstverständlich man dieses Präparat dann einnimmt.</div>
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Das erste Mal habe ich die Pille mit 13 oder 14 verschrieben bekommen. Ich glaube, meine erste Pille war die „Belara“, die ich dann auch einige Jahre, ungefähr bis ich 19 war, genommen habe – und das, ohne groß darüber nachzudenken. Als die Frauenärztin mich fragte, ob ich dann jetzt die Pille nehmen wollen würde bzw. dass dies eben die Lösung für meine Regelschmerzen wäre, hatte ich bereits einige Male meine Menstruation mit solchen Schmerzen erlebt, dass ich mich auf dem Weg aus der Schule nach Hause (knapp 500m Entfernung) auf den Bordstein setzte, weil ich es nicht aushielt, zu stehen oder gar zu gehen. Dass ich das nicht mehr wollte, war klar, und irgendwie hatte die Einnahme der Pille in meiner Welt auch so etwas erwachsenes, wenn nicht gar cooles, auf jeden Fall aber nur positives. Mit der Pille hatte ich zwar nach wie vor noch Regelschmerzen, aber deutlich erträglicher und ich erlebte eine Pubertät mit sehr wenigen Pickeln im Gesicht und regelmäßigem Zyklus – toll, was wollte ich mehr?</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUngrDCLYsOg5FLZXUp4EMmB61iEGEGretoYPqOkUJXCBhkkXLFcw_GhGxG_cKgVywDpLq5qwMIutznOnJroW29trdqNY93lbXIVnDO-O5eUqic8E_lOJkxWLmHpYtEVz33uI56ZjJGZIK/s1600/Rein.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="768" data-original-width="1024" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUngrDCLYsOg5FLZXUp4EMmB61iEGEGretoYPqOkUJXCBhkkXLFcw_GhGxG_cKgVywDpLq5qwMIutznOnJroW29trdqNY93lbXIVnDO-O5eUqic8E_lOJkxWLmHpYtEVz33uI56ZjJGZIK/s320/Rein.jpg" width="320" /></a></div>
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Als ich mit 17 den Diabetes und diverse Symptome, die inzwischen der MS zugeordnet wurden, bekam, ging es mir einige Jahre wirklich nicht gut. Ich weiß nicht, ob ich darüber schon einmal geschrieben habe, aber das war eine sehr belastende Zeit, die mich irgendwann zu einem Arzt, der auch Naturheilverfahren anwendete, brachte. Dieser sagte, damit wir überhaupt etwas für meinen Körper tun können, müsse die Pille weg. Obwohl ich immer über alles so sehr nachdenke, mich informiere und austausche, war mir trotz seines Kommentares die Brisanz der Pille immer noch nicht bewusst. Ich weiß nicht einmal, ob ich mich irgendwie über das Absetzen informiert habe oder ob ich gar mitten im Blister aufgehört habe, sie weiterzunehmen. Aber ich wurde „clean“. </div>
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Ich kann weder sagen, ob das damals – wir reden ungefähr von 2010 – zu irgendwelchen Blutzuckereskapaden oder (Selbst-)Wahrnehmungsveränderungen geführt hat. Das, woran ich mich erinnere, war Akne, die ich bekam. Und an der ich verzweifelte. Mein Gesicht war voller Eiterpickel, groß und rot, die manchmal mitten am Tag aufgingen und meine Haare dann im Eiter klebten – Scham ist gar kein Ausdruck für diese Momente. Die Pickel, die ich ausgedrückt habe, haben Aknenarben hinterlassen. Ich fühlte mich eklig, unansehnlich, unwohl und die Dinger taten auch einfach scheiß weh. Trotz Hautarzt und alternativer Medizin half nur eines, die Sache wieder in den Griff zu bekommen: Die Pille. Zwar dachte ich darüber nach, dass das den Behandlungsplan, des anderen Arztes, der durchaus angeschlagen hatte, vielleicht durcheinander bringen könnte, machte mir weiter aber keine Gedanken zu dem Einfluss der Pille auf meinen Körper an sich.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKaptNgtaeSnup7z3tIHI8NLVlPTHlYcWSxtxHQQ2hR1K8xegYD7tbytESgaTUbUE1R2YB6jz4EU1-fpyC98qQefxCj2K9IK5g746lIltzDH01yOaUpVcSbpZUiCMtEkawpXuOWJQ2T9rX/s1600/Unrein1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKaptNgtaeSnup7z3tIHI8NLVlPTHlYcWSxtxHQQ2hR1K8xegYD7tbytESgaTUbUE1R2YB6jz4EU1-fpyC98qQefxCj2K9IK5g746lIltzDH01yOaUpVcSbpZUiCMtEkawpXuOWJQ2T9rX/s320/Unrein1.jpg" width="320" /></a></div>
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Nach der Pillenpause (die muss irgendwas zwischen ein und zwei Jahren gedauert haben) bekam ich von meiner Frauenärztin eine andere Pille als vorher verschrieben. Und es ging mir furchtbar damit. Ich hatte einen schmerzhaften, aufgeblähten Bauch, damit verbundene Verdauungsstörungen und fühlte mich durchgehend wie unter einer Käseglocke. Meine dadurch hervorgerufenen Zweifel an der Pille beschränkten sich auf dieses eine bestimmte Präparat, nicht aber auf die Allgemeinheit der Sache. Einen Telefonanruf später bekam ich ein Rezept für eine Pille, die meiner ersten sehr ähnlich sein sollte: „MonaHexal“. <br />
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Es müssen dann also ~4 Jahre gewesen sein, die ich wieder unter Einfluss der Pille verbrachte. Meine Akne ging weg, mein Zyklus war regelmäßig, meine Schmerzen während der Periode meistens erträglich.</div>
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<br /></div>
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Und dann, Anfang 2016, dachte ich das erste Mal darüber nach, was es für ein massiver Eingriff in den Rhythmus des Körpers ist, wenn ich ihm immer Hormone vorsetze. Aber Gedanken hin oder her, ganz ehrlich, die Bequemlichkeit und die als Vorteile empfundenen Auswirkungen auf den Körper, siegten erst einmal.</div>
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Dass ich einige Monate später entschied, sie doch abzusetzen, war kein Ergebnis tiefer Überzeugung, mehr ein Test mit dem Vorsatz, einfach wieder weiterzumachen. Der letzte Blister meiner Pillenpackung neigte sich dem Ende und ich las vorher zwar noch ein wenig über die verschiedenen Wege, die Pille abzusetzen (z.B. das Ausschleichen), entschied mich dann aber, einfach nach der letzten Pille kein neues Rezept zu holen.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgESMhosh8WjiQUrUeWgm3mTLu3DoqA9sT78cJFAqHphu89WqpleyYa99TQyAKWOYnzCccX2fsWpKm56Gn3vIxzJMB8g-Awky2_97jQErXA4w42YS4bk6Yoe6GPotiZaxbUuEdZ8uDEDPrI/s1600/Kalender.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgESMhosh8WjiQUrUeWgm3mTLu3DoqA9sT78cJFAqHphu89WqpleyYa99TQyAKWOYnzCccX2fsWpKm56Gn3vIxzJMB8g-Awky2_97jQErXA4w42YS4bk6Yoe6GPotiZaxbUuEdZ8uDEDPrI/s320/Kalender.jpg" width="320" /></a></div>
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Doch dieses Mal ging das Absetzen nicht spurlos an mir vorbei – weder physisch noch psychisch. Und während ich ein ganz neues Körpergefühl kennenlernte, was mal gut und mal schlecht war, beschäftigte ich mich immer mehr mit dem Thema Pille und war einige Monate nach dem Absetzen sicher, die Einnahme nicht wieder anfangen zu können. Ich fühlte mich wie ein Raucher, der nach einer Hypnose in einer provokativen TV-Sendung plötzlich absoluten Ekel seinen Zigaretten gegenüber empfand – mir widerstrebte der Gedanke, wie vorher weiterzumachen, komplett. </div>
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<br /></div>
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Zuerst setzen nur gute Veränderungen nach dem Absetzen ein. Ich konnte meine Basalrate deutlich (bis heute über 3 Einheiten) verringern, ich hatte weniger Beschwerden mit meiner Blase (das Gefühl von Harndrang, ohne wirklich auf Toilette zu müssen), es fühlte sich an, als würden alle MS-Symptome nur noch abgemildeter Auftreten, ich fühlte mich mit mir selbst besser. Ich fühlte meinen Körper ganz anders.</div>
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Die erste – sehr geringe – Blutung bekam ich 5 Tage nachdem ich normalerweise wieder eine Pille hätte nehmen müssen, für 3 Tage. Danach war 2 Monate lang nichts. Und dann wurde es schlimm.</div>
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<br /></div>
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Mein Blutzucker war so durcheinander, dass ich nicht mehr hinterher kam. Werte unter 200 mg/dl waren trotz erhöhter Basalrate und Korrekturbolus nicht drin. Meine Nächte bestanden aus stündlichem Messen und ich war nervlich wirklich am Ende. 5 Zyklen lang habe ich versucht herauszufinden, wann mein Blutzucker welche Unterstützung brauchte. Das Problem: Mein Zyklus war ja noch gar nicht wieder richtig eingespielt. Es war ein fürchterlicher Kampf und ich wusste nicht, wie ich den gewinnen sollte. Denn hätte ich die Pille doch wieder angefangen, wäre mein Hormonhaushalt ja auch davon wieder verwirrt gewesen und es wäre nicht von jetzt auf gleich wieder alles gut gewesen. Es blieb nur die Option, die Sache irgendwie durchzustehen. Und in der Zeit dachte ich wahrscheinlich täglich: „Ach, hätte ich die Pille bloß nie abgesetzt“, um mir im nächsten Moment selbst ins Wort zu fallen, weil ich wusste, dass ich mir das Leben mit Pille gar nicht mehr vorstellen konnte.</div>
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Seit 2 oder 3 Monaten ist der Spuk auf einmal vorbei. Jetzt, wo ich einen ungefähren Plan davon machen konnte, an welchem Zyklustag das Drama begann, gibt es gar kein Drama mehr. Es ist keine zweite Basalrate mehr nötig und ich werde eher von Hypos am ersten Tag der Blutung heimgesucht als von immer erhöhten Werten in den Tagen davor.</div>
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<br /></div>
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Aber ungefähr seit dem Zeitpunkt, an dem der Blutzucker sich einkriegte, dreht meine Haut so richtig auf. Angefangen hat es mit immer mehr Pickeln am Rücken, die ich tatsächlich auch während der Pilleneinnahme hatte. Nur jetzt wurden es richtig große, entzündete Beulen. Zwischendurch bekam ich solche Pickel immer zu Beginn der Periode am Hals, das ist wieder vorbei. Dafür hat sich still und heimlich die Akne wieder im ganzen Gesicht breit gemacht. Von: „Ach, die paar Pickel nehme ich in Kauf“, zu: „Ich ertrage das nicht“, brauchte ich nur ein paar Wochen.</div>
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Und jetzt sitze ich hier als kleines Pickelmädchen – und in Wahrheit sind weder meine Pickel noch ich selbst klein. Ich pansche mir jeden Tag Heilerde ins Gesicht, benutze Teebaumölmasken und öffne allzu eitrige Pickel im Gegensatz zu früher mit Komedonenquetschern. Sicherlich würde eine drastische Umstellung meiner Ernährung auch noch etwas am Hautbild verbessern können, aber wie immer ist die Sache mit Essen und Umstellen und mir nicht so leicht. Und die Pickel sind nun einmal JETZT da und sie sollen bitte MORGEN weg sein. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXy2IZBwD8A9BO5Yp9YLlKYh4o7xlbBCcA8zuQKePiTKEEXOxd4kyRy7kyTSsQ2qcBaoPwLYEzDV714smqCfK7EthyphenhyphenygpSDgRmabya2TbnrAE-6oSCAtNMElohq2Lr46P7UlEPr_MwZZl-/s1600/Heilerde%252C+Heilerde%252C+Hurra.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXy2IZBwD8A9BO5Yp9YLlKYh4o7xlbBCcA8zuQKePiTKEEXOxd4kyRy7kyTSsQ2qcBaoPwLYEzDV714smqCfK7EthyphenhyphenygpSDgRmabya2TbnrAE-6oSCAtNMElohq2Lr46P7UlEPr_MwZZl-/s320/Heilerde%252C+Heilerde%252C+Hurra.jpg" width="320" /></a></div>
Akne macht so viel mehr mit der Psyche als man von außen glaubt. Objektiv gesehen sind es natürlich NUR Pickel, es ist NUR Haut. Und es ist reine Oberflächlichkeit, sein Wohlbefinden davon abhängig zu machen. Oder?</div>
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Als ich letzte Woche einen Termin bei einer Hautärztin machen wollte, lief der Anrufbeantworter mit der Info, dass die Praxis im Urlaub sei. Realistisch gesehen werden auch nach dem Urlaub noch einige Monate ins Land gehen, bis ich dort vorsprechen darf. Und meine größte Sorge ist, dass ihr bester Tipp auch wieder sein wird, die Pille weiterzunehmen.</div>
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Selbst mit Akne im Gepäck ist der Vergleich meines Lebensgefühls ohne Pille deutlich besser als mit ihr.</div>
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Wenn ihr Geheimtipps gegen Pickel und für ein größeres Selbstbewusstsein habt, schreibt mir unbedingt.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-90385927161537475142017-07-25T10:59:00.000+02:002018-06-03T08:50:56.961+02:005 Dinge mit Insider-Bedeutung (BSL)<b>Nachdem ich </b><i><a href="https://www.facebook.com/ProjectBlueNovember/photos/a.1468324123455401.1073741833.1446293095658504/1925892614365214/?type=3" target="_blank">diesen Post von "Project Blue November"</a></i><b> auf Facebook gesehen habe, fiel mir ein, dass ich zu dem Thema auch mal eine kleine Liste erstellt habe: </b><br />
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<br /></div>
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<b>Das Butterfach im Kühlschrank:</b></div>
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Es gibt ein Butterfach? Wo? Na ja da, wo dein Insulin lagert. Je nachdem wie lange einen der Diabetes schon begleitet, vergisst man tatsächlich, dass es nicht immer SO aussah:</div>
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Unangebrochenes Insulin sollte bei Temperaturen zwischen +2°C und +8°C gelagert werden. Eine ähnliche Temperatur wie im Butterfach bzw. in den Fächern der Kühlschranktür herrscht sowohl im obersten Kühlschrankfach als auch in dem Gemüsefach.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgu5_SlBbAc0rLJMFopGPcjwFtDWMTrp2tj9O-pIoi8O1_ezJKmWdQL8L75G0zXRaIJ7N2IgPTY0JDdXVo52uwv9zpgJkJxz5yoBPvLCpFCifHczDMselteUxarVuEm373GHKx66cIRoYC6/s1600/Butterfach.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="789" data-original-width="940" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgu5_SlBbAc0rLJMFopGPcjwFtDWMTrp2tj9O-pIoi8O1_ezJKmWdQL8L75G0zXRaIJ7N2IgPTY0JDdXVo52uwv9zpgJkJxz5yoBPvLCpFCifHczDMselteUxarVuEm373GHKx66cIRoYC6/s320/Butterfach.jpg" width="320" /></a></div>
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<b>Die Küchenwaage:</b></div>
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Vielleicht bin ich ein Küchenwaagen-Freak, aber vielleicht geht es dem einen oder der anderen von euch auch so: Ich möchte eine Waage, die aufs Gramm genau abwiegt, die schnell an und aus geht und auch eine unkompliziert zu nutzende Tara-Funktion hat, deren Anzeige gut ablesbar ist (auch unter einem großen Teller), die aber auch nicht zu viel Platz in der Küche wegnimmt. Für Menschen ohne Diabetes kommt eine Küchenwaage wahrscheinlich seltener zum Einsatz, vielleicht alle paar Wochen zum Abwiegen genauer Backzutaten. Auch einige Menschen mit Diabetes wiegen deutlich seltener als ich ihr Essen ab, weil sie Schätz-Asse sind oder beispielsweise bei Reis oder Haferflocken nach Löffel-Menge gehen. Aber mich stört das Abwiegen nicht und es ist (zumindest Zuhause) einfach Routine für mich. Und wenn ich eine Küchenwaage dann nicht handlich, praktisch und schön finde, stört es mich absolut.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhuddQjzlx14Y55CYo5eeNCkBx3V6UKy78TLlF8MWHG1DBkMjeSdSEDlr5dJEKuYjPtQwIrKiV371AOjRr3-3Z-BMeoCZlCvz_TM1W6IYYnJAkIfdqRx6iHBA-slik4oGu-n7k0jIyttxWu/s1600/Waage.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="789" data-original-width="940" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhuddQjzlx14Y55CYo5eeNCkBx3V6UKy78TLlF8MWHG1DBkMjeSdSEDlr5dJEKuYjPtQwIrKiV371AOjRr3-3Z-BMeoCZlCvz_TM1W6IYYnJAkIfdqRx6iHBA-slik4oGu-n7k0jIyttxWu/s320/Waage.JPG" width="320" /></a></div>
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<b>Light-Getränke:</b> </div>
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Menschen mit Diabetes sind keinem besonderen Diätwahn verfallen oder finden alle kollektiv, dass zuckerhaltige Limonade und Cola nicht schmeckt. Es ist nur die Frage, ob man seinen Blutzucker mit dieser Zucker-Attacke so sehr stressen will und ob es einem die Insulindosis wirklich wert ist. Die Lösung: Light-Getränke. Irgendwie ist es ganz selbstverständlich, dass man die zuckerfreie Version wählt, auch wenn man dem originalen Geschmack etwas nachtrauert. Man wird zum freiwilligen unfreiwilligen Light-Getränke-Fetischisten und findet man dann neue Sorten, hüpft das Diabetiker-Herz doch etwas höher.</div>
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<br /></div>
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<b>Kinesiotape:</b></div>
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Ein Baumwoll-Klebeband, das eingesetzt wird, um Muskel- und Nervenheilungsprozesse zu unterstützen und Stabilität zu Verleihen. Insbesondere bei Sportlern sieht man immer öfter die farbigen Klebestreifen. Für Menschen mit Diabetes ist Kinesiotape die perfekte Alternative zu langweiligen und vielleicht auf der Haut unangenehmen Pflastern, um Gebewezucker-Sensoren oder Insulinpumpen-Katheter zusätzlich zu fixieren.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTihMXufwir132Mc9GyxEx_ggOjKI3HppYysoiBylu9Wjnwt4qvnHAbA7dJoxHjktii52RSBQuAiU5cwsfyWWZtBH07HwQyJu4s1rYw2UCOFQggnjlBs6AhiunLDQApku9YAdVObiacP0Z/s1600/Tape.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="789" data-original-width="940" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTihMXufwir132Mc9GyxEx_ggOjKI3HppYysoiBylu9Wjnwt4qvnHAbA7dJoxHjktii52RSBQuAiU5cwsfyWWZtBH07HwQyJu4s1rYw2UCOFQggnjlBs6AhiunLDQApku9YAdVObiacP0Z/s320/Tape.JPG" width="320" /></a></div>
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<br /></div>
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<b>Proviant:</b> </div>
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Es ist ganz einfach: Wenn jemand denkt, Proviant wäre ein unkompliziertes Thema, dann kann er keinen Typ 1 Diabetes haben. Wenn ich das Haus für ein paar Stunden – oder gar Tage – verlasse und womöglich nicht weiß, welche (körperlichen) Anstrengungen auf mich zu kommen, benötige ich: Essen für den Notfall. Essen, um den Notfall zu vermeiden. Außerdem was total verrücktes: Essen gegen Hunger. Aber auch: Essen, das keine zu große BE-Bome ist. Und Essen mit viel BE. Essen mit schnellwirksamen Kohlenhydraten und mit langanhaltenden Kohlenhydraten. Und all das bitte in leicht zu transportieren und lecker. Und bloß nicht zu wenig. Dieser Albtraum, zu wenig Essen dabei zu haben, ist genauso groß wie die Sorge, in eine Hyperglykämie zu kommen, wenn ich kein Wasser dabei habe.</div>
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<br /></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgw9pp0Wh7dwk0U97TNP_4FNrGWXw8QkkKT7osgYVI890ec6XZy1DAJ8XM3pkoEROVf8ieGrpP9Z_VUuZZN6U0xqfz8QNa2bNKHImvTy_NJsW2zGBxQsmNdRc3MY-wPP3prN9kV3gZ9L4hB/s1600/Proviant.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="789" data-original-width="940" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgw9pp0Wh7dwk0U97TNP_4FNrGWXw8QkkKT7osgYVI890ec6XZy1DAJ8XM3pkoEROVf8ieGrpP9Z_VUuZZN6U0xqfz8QNa2bNKHImvTy_NJsW2zGBxQsmNdRc3MY-wPP3prN9kV3gZ9L4hB/s320/Proviant.jpg" width="320" /></a></div>
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<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
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<i>Dieser Beitrag wurde bereits auf <a href="http://www.blood-sugar-lounge.de/2017/03/5-dinge-mit-insider-bedeutung/" target="_blank">www.blood-sugar-lounge.de</a> (BSL) veröffentlicht. </i> </div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-72485053751494429532017-07-19T23:26:00.001+02:002017-07-19T23:29:04.689+02:00Von Angst und Mut und dann auch noch dem Leben<div style="margin-bottom: 0cm;">
<a href="https://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/2016/03/die-angst-vorm-leben-vs-die-angst-vorm.html" target="_blank">Die Angst. Vorm Leben. Und dann ist dadie Angst. Vorm Sterben.</a> Jede Nacht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Manchmal auch schon am Abend. Hin und
wieder zwischendurch. Einfach so, mittem im Leben, stolpert das Herz
und stockt der Atem. Und das macht Angst. Vorm Leben und vorm
Sterben.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Keine Ahnung. Ich habe wirklich keine
Ahnung. Es müsste heißen: „Keine Ahnung, ...“ Es müsste
heißen: „Keine Ahnung (KOMMA) (IRGENDWAS).“ Aber hinter der
Unwissenheit kommt erst einmal nichts und dann die Angst. Natürlich
macht das Ungewisse Angst. Das ist sicher bei den meisten so.
Bestimmt ist das auch gut so, wegen dieser Funktion als
Schutzmechanismus und damit man keinem Krokodil einfach so den
eigenen Kopf ins Maul steckt. Aber was, wenn mein Kopf weit von dem
Maul eines Krokodils entfernt ist und sich trotzdem unbehaglich
fühlt? Ist das beißende Krokodil in meinem Kopf? Isst es meinen Mut
zur Vor- und meine Zuversicht zur Hauptspeise und erwartet zum
Nachtisch meine Kraft mit Wunderkerzen, die mit dem letzten Funken
meiner Hoffnung entzündet wurden?
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Soll sich das Vieh mal nicht das Maul
verbrennen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es ist so weniges vorhersehbar. Weder
die Zeit, die ich noch zu leben habe, noch das, was danach kommt. Und
da ist wieder das Ungewisse. Gemeinsam mit der Angst. Ab und zu ist
das nicht so präsent. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das
daran liegt, dass ich es wirklich mal schaffe, im Jetzt zu sein.
Gefühlt denke ich ständig an gestern oder morgen, und so wenig an
heute.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Obwohl ich heute doch lebe.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Während die Katze um meinen
Schreibtisch herum tigert, fürchte ich den Moment, in dem sie nicht
mehr da sein wird. Obwohl sie noch so jung und gesund ist, denke ich
dauernd darüber nach. Vielleicht hängt das alles mit dem Tod meines
Pferdes zusammen. Vielleicht damit, dass mir das Thema immer noch
Tränen in die Augen treibt und macht, dass ich kurz gar nicht und
dann sehr tief Luft hole. Die fünf Phasen der Trauer, wisst ihr? Ich
denke, ich bin in Phase vier: Die Depression.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Nicht als das Krankheitsbild in diesem
Moment. Sondern als Teil der Verarbeitung dieses Verlusts.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Meine Grundangst ist im Moment so groß.
Größer als in all den letzten Monaten. Ob es so was wie
Zukunftsangst ist, frage ich mich selbst. Ob das berechtigt wäre,
beantworte ich mir im selben Moment mit der gleichen Antwort: Ja. Nur
ob mir das hilft, diskutiere ich mit mir an anderer Stelle.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Dieses ständige Nachdenken über mich
und mein Leben und das Leben der anderen und überhaupt über die
anderen und dann wieder über mich. Das alles im Vergleich. Deren
zwanzigstes Kapitel mit meinem sechsten. Ihr erster Zusammenbruch mit
meinem x-ten.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Das Nachdenken darüber lähmt mich.
Sowieso bringt Denken mich immer öfter dazu, zu schweigen. Alles,
was ich sonst jedem noch zwischen Erdnussbutter und Marmelade aufs
Brot schmieren musste, bleibt geschmacklos zerdacht. Dabei habe ich
Sachen zu sagen. Aber dann habe ich wieder Angst.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es ist jetzt auch alles gar nicht so
dramatisch, so meine ich das gar nicht. Aber wenn ich darüber
nachdenke, wie ich es meine, höre ich auf zu tippen, höre ich auf
zu atmen, höre ich auf zu blinzeln, höre ich auf, Mut zu haben.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Mut. Ich habe lange gebraucht, um
herauszufinden, was meine Art von Mutigsein ist. Und ich habe dabei
festgestellt, dass ich ein mutiger Mensch bin. Nur anders mutig als
andere. Anders als andere.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Tatsächlich spuckt mein Gehirn
sämtliche Wandtattoo- und Postkarten-Phrasen aus, die es jemals
aufgeschnappt hat, wenn ich versuche mir klarzumachen, dass ich vom
Denken alleine nicht weiterkomme. Natürlich ist mir das auch
bewusst. Ich stehe dabei auch nicht still. Ich tue so viel mehr, als
ich vor einem Jahr in der gleichen Situation noch getan hätte. Das
ist ein großer Schritt. Ein Fortschritt. Und genau wie ich selbst,
steht auch die Zeit nicht still. Und macht, dass alles weiter- und
irgendwann vergeht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich habe mein Leben in der Hand. Und
weil ich zwei Hände habe, kann ich in der anderen dabei gut ein Eis
halten. Viel mehr will ich ja eigentlich gar nicht. Ich muss nur
weiter gehen. Aber im Moment tue ich das eben mit Angst.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-35357542438704855082017-07-12T20:30:00.003+02:002018-06-03T08:52:57.943+02:00Was war los in der Zwischenzeit? (Juni & Juli)Und schon ist es wieder fast einen Monat her, seitdem ich mich hier zuletzt gemeldet habe - das geht ja so nicht!<br />
<br />
<b>Was war los in der Zwischenzeit?</b> Meine Highlights:<br />
<br />
<ul>
<li>Die Hypo-Box-Verlosung lief super und hat eine tolle Gewinnerin hervorgebracht. Mir hat die ganze Aktion super viel Spaß gemacht und ich überlege, die Idee mit den Hypo-Boxen ein bisschen auszubauen. Bestünde da Interesse? Folgt mir gerne auf Facebook, um auch zwischendurch mal was von mir zu hören!<br />
Was die Hypo-Box enthalten hat, seht ihr hier: <b><a href="https://www.facebook.com/nervenauszuckerwatte/posts/1387367678012753" target="_blank">Klick!</a></b><br /><br />
</li>
<li>Ich habe mich das erste Mal an einem Podcast versucht, das Ergebnis findet ihr <b><a href="http://www.blood-sugar-lounge.de/2017/06/x-dinge-die-sich-im-sommer-aendern/" target="_blank">hier</a></b>. Eine neue Folge kommt bald!<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQOh5fe7nZJrVPG8s4UXXni4jXkzL8fTgpzqWbe31HASGIvAa724Zb0PWP-q_Gszmv2vlFidrWfX75vSGCIEKQ3qdq3WAnNIqfw-n-iiPsEhlSEWDcKxs2bCD5Pm8UjsWgYR-4Xx4uRX3D/s1600/PodcastTitel1.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="335" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQOh5fe7nZJrVPG8s4UXXni4jXkzL8fTgpzqWbe31HASGIvAa724Zb0PWP-q_Gszmv2vlFidrWfX75vSGCIEKQ3qdq3WAnNIqfw-n-iiPsEhlSEWDcKxs2bCD5Pm8UjsWgYR-4Xx4uRX3D/s400/PodcastTitel1.jpg" width="400" /> </a></li>
<li> Die Krankenkasse hat mir eine weitere Erprobungszeit mit meiner Pumpine genehmigt und ich darf bis Oktober versuchen, die Verbesserung meiner Einstellung noch deutlicher darzustellen. Zumindest nachts läuft es inzwischen echt gut!<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPrntudyboPN2NfXoY7xPTBHwgnH8n7F4YBEYrxRjgxBS59Ei3RVZ7fwy9tGTAHwjlo1oHbtqlT6SCLoqI9L28NlUOQd5IYO62_t5S-WdObQL9QhvTdTCJeuAutrgQ-5PR6EEex1wl3UTf/s1600/Screenshot_20170605-094457.png" imageanchor="1"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPrntudyboPN2NfXoY7xPTBHwgnH8n7F4YBEYrxRjgxBS59Ei3RVZ7fwy9tGTAHwjlo1oHbtqlT6SCLoqI9L28NlUOQd5IYO62_t5S-WdObQL9QhvTdTCJeuAutrgQ-5PR6EEex1wl3UTf/s400/Screenshot_20170605-094457.png" width="225" /></a></li>
</ul>
<ul>
</ul>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-10448741667896419492017-05-05T10:09:00.001+02:002017-05-05T10:09:44.641+02:00Farandi, die Wolken und meine Traurigkeit
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Eigentlich sollte es Frühling sein.
Aber der Himmel ist grau und voller Wolken. Vielleicht, weil die
Wolken jetzt jemand besonderen tragen müssen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Vor nicht einmal zwei Monaten wurde bei
meinem Pferd Krebs diagnostiziert. Der gesamte Schlauch (der
Pferde-Penis) war betroffen. Die Tierärztin sagte, dass es schwierig
wird, damit den Sommer zu überstehen. Jetzt ist der Sommer in meiner
Wahrnehmung noch so weit weg. Und mein Pferd musste trotzdem schon
gehen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Farandi ist gestorben mit knapp 24
Jahren auf seinem braunen Isi-Buckel. Am 30.04.2017. Mein kleiner Mann. Mein
treues Spinnpferd.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Vielleicht kennt ihr das, wenn ein Tier
mehr Halt gibt, als jeder Mensch in der Nähe es kann. Farandi und
ich kannten uns 13 ½ Jahre. Wir sind zusammen gewachsen. Wir sind
zusammengewachsen. Ich weiß, dass ich nie wieder zu einem Pferd so
eine Beziehung haben werde. Ich denke, ich will es auch gar nicht.
Auch weil ich nicht noch einmal so traurig sein möchte.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich habe mir Gedanken gemacht übers
Traurigsein. Ich denke, das Ausmaß der Traurigkeit ist ebenso groß
wie all das Glück, das man durch den, den man verliert, je erlebt
hat. Nur dass die Traurigkeit wie eine Lawine über einen rollt und
das Glück immer in Schneeflöcken oder vielleicht mal in
Schneeballschlachten auf einen traf. Es ist die gleiche Menge an
Emotionen. Und wenn ich diese große Traurigkeit spüre, weiß ich,
wie viel Glück Farandi in mein Leben gebracht hat. Es ist nicht so,
dass mir das vorher nicht bewusst war. Jedes Mal wenn ich ihn ansah
war es mir bewusst. Jedes Mal wenn er seine voller Futter-Sabber
hängende Nase an mir abwischte, war es mir bewusst. Jedes Mal, wenn
er in seinem Schritt allen wegrannte, im Galopp aber kein bisschen
schneller war als andere im Trab, war es mir bewusst.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich bin so traurig.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Weil ich nie wieder seinen staubigen
Pferdegeruch riechen kann. Weil ich mich nie wieder an ihn lehnen
kann. Weil wir uns nie wieder unser gegenseitiges Vertrauen zeigen
können.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Der Moment, in dem ich zum Abschied
seinen toten Körper sah, hatte nichts mehr mit meinem Pferd zu tun.
Ich weiß, dass seine Seele irgendwo anders hingegangen ist. In
seinem schnellen Schritt. Vielleicht ist er die letzten Meter
getrabt, wie das letzte Stück zur Weide. Und jetzt ist er da, wo, es
schön ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGT5-e5kmyPXzxNcfim5vWto1AMfqqvqKJXmu1wJo_fdyW08U18_Po2ptvJ9VAUMsgRQC97_dVQH4IH5Ll3bkNN7BJpCBzwWXZ67ShgjToaEzUrmuEJ_ZHTax2aLafQ1aPAXRDdIdOGmZx/s1600/17880117_1622004621161864_4106352162310576041_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGT5-e5kmyPXzxNcfim5vWto1AMfqqvqKJXmu1wJo_fdyW08U18_Po2ptvJ9VAUMsgRQC97_dVQH4IH5Ll3bkNN7BJpCBzwWXZ67ShgjToaEzUrmuEJ_ZHTax2aLafQ1aPAXRDdIdOGmZx/s400/17880117_1622004621161864_4106352162310576041_o.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich hoffe, so sehr, dass es ihm jetzt
gut geht. Und mir irgendwann auch wieder.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Aber vergessen werde ich ihn und den
Tag, an dem er starb, nie.</div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-21944335170891201692017-04-20T22:47:00.000+02:002017-04-21T17:28:37.195+02:00Lebendige Mädchen lügen nicht<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich habe „Tote Mädchen Lügen Nicht“
gesehen und seitdem stelle ich mir immer wieder die gleiche Frage:
Wie habe ich es geschafft, zu überleben?</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Wie habe ich es geschafft, das zu
überleben? Meine Kindheit, die Schulzeit, das Erwachsenwerden, das
Leben. Der Schmerz von all dem, was je passiert ist, ist immer noch
abrufbar. Er ist nicht mehr unüberwindbar, aber er ist nicht vorbei.
Das ist ein wichtiges Thema, das Ende vom Schmerz und wann
Außenstehende denken, es sei bereits in Sicht. Genau diese
Fehleinschätzung kann dazu führen, dass einem ein Mensch
entgleitet. Aber darum geht es jetzt nicht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich denke, es gibt nur einen einzigen
Grund, warum ich noch lebe: Ich hatte schon immer Angst vorm Tod. Ich
habe nicht Angst vorm Sterben an sich, aber vor dem, was danach
kommt. Die allererste Panikattacke in meinem Leben war genau dieser
Angst geschuldet; sie kam aus dem Nichts, ich war noch klein und auf
dem Weg zu meiner Oma. Vielleicht sind es inzwischen 20 Jahre, in
denen diese Panikattacken immer wiederkehren. Wer selbst
Panikattacken hat, weiß, wie furchtbar sie sind. Aber trotzdem sind
sie es wohl, denen ich verdanke, noch zu leben.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Meine psychischen Schmerzen waren oft,
wirklich oft, so groß, dass ich nicht dachte, dass sie vorbei gehen
könnten, solange ich noch lebe. Dennoch passierte nie mehr, als der
Versuch mir mit dem Kopfkissen die Luft zu nehmen und sobald mir
komisch wurde, hörte ich auf.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich verletzte mich selbst. Aber nicht
auf eine Art, dass es jemand mitbekommen hätte. Ich habe mich selbst
geschlagen. Auf meine Oberschenkel. So doll, dass ich nicht wusste,
ob meine Hand oder mein Bein mehr weh tat. Und dann lachte ich.
Während ich weinte. Es war genauso bedrückend und einem
klischeebehafteten Film über Psychopathen gleich, wie es klingt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Meine Schmerzen kamen von außen,
blieben am Ende aber ganz tief drinnen. Damit meine ich nicht die
Empfindungen nach meinen Schlägen. Es geht um die Dinge, die andere
mit mir gemacht haben. Das meiste davon in meiner Kindheit.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es gibt diese Menschen, die sagen, die
Schulzeit sei die beste Zeit überhaupt gewesen. Sie sagen das, wenn
Kinder keinen Bock auf den Unterricht haben und sie sagen das, wenn
sie selbst keinen Bock auf 9 to 5 haben. Und ich wusste immer, dass
das in meiner Welt nie der Wahrheit entsprechen kann.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich kann die Peiniger meiner Schulzeit
in Gruppen aufteilen. Es gab „die zweifelhaften Freunde“ und „die
Mitschüler/Mitläufer“.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Die zweifelhaften Freunde</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Sie begegneten mir früh. Würde ich
Namen nennen, würden sie, selbst wenn sie es hier läsen, sicher
trotzdem nicht sich selbst zu ordnen. Ich denke nicht, dass die, die
zu dieser Personengruppe zählen, heute nicht einschlafen können,
weil sie sich bewusst darüber sind, was sie mit mir gemacht haben.
Vielleicht war ihr Handeln nicht einmal Ausdruck ihrer schlechten
Persönlichkeit oder ihrer, wie meine Klassenlehrerin damals über
das eine Mädchen sagte, Sozialen Verwahrlosung. Vielleicht war es
nur ein ausprobieren. Und deswegen wissen sie nicht, was es
angerichtet hat. Das Verhalten der „zweifelhaften Freunde“ ist
gut mit Zuckerbrot und Peitsche und allem, was ihr euch darunter
vorstellt, zu beschreiben. Ich wollte gemocht werden und dadurch war
ich leicht zu treffen. Mir wurden beste Freundschaften geschworen, um
mich am nächsten Tag komplett zu ignorieren. Man verabredete sich
mit mir, um zum Zeitpunkt des geplanten Treffens bei jemand anders zu
sein. Man tuschelte während des Unterrichts über mich, sprach in
der Pause normal mit mir, tuschelte wieder und wollte dann im Bus
nicht mehr neben mir sitzen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich war eins dieser Mädchen, das als
allerletzte in die Sportmannschaft gewählt wurde. Nein, ich war
nicht eines davon, ich war das einzige. Aber das ist okay. Damit
verglichen, was sonst noch so war. Denn aus solchen Situationen
entwickelte sich eine Dynamik, die auch bisher Unbeteiligte mit ins
Boot holte.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Die Mitschüler</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Aus heutiger Sicht weiß ich, wie
schwierig es wäre, sich gegen die Mitläufer-Rolle zu wehren. Die,
die das taten, hatten wahrscheinlich nicht einmal ein persönliches
Problem mit mir. Es war mehr die eigene Angst, sonst zur Zielscheibe
zu werden. Und manchmal, wenn die böse Seite mal ein bisschen
angepikst wurde, gibt es dort so viele Abgründe, die noch ausgelebt
werden könnten. Hänseleien waren irgendwie Alltag. Oder so was in
der Art. Zumindest glaube ich nicht, dass sie mich noch groß gestört
haben. Nachhaltig hat das natürlich viel mit meinen
Selbstwertproblemen zu tun. Aber zu dem Zeitpunkt waren es andere
Momente, die mich Stück für Stück zerbrechen lassen haben. Es gibt
3 Situationen, von denen ich bereit bin, zu erzählen. Alle fanden
während der 5. und 6. Klasse statt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Situation 1:</i> Es war die letzte
Doppelstunde des Schultages. Ich erinnere mich nicht, welches
Unterrichtsfach, aber es war nicht in dem Klassenzimmer, in dem sonst
Unterricht war und die Schüler waren unter den Parallelklassen
gemischt. Es war ein guter Tag. Zu der Zeit verstand ich mich mit
einem Mädchen besonders gut. Sie mochte Pferde, das reichte absolut
dafür aus, dass ich sie mochte. Nach der Schule telefonierten wir
manchmal noch. Es war ein guter Kontakt. Und dann war da dieser Tag.
Die besagte „Freundin“ unterhielt sich mit 2 oder 3 anderen
Mädchen, es war gerade Pause. Als ich dazu kommen wollte, wurde ich
weggeschickt. Die Mädchen kiecherten und gingen zusammen raus. Sie
stellten sich vors Fenster, so dass ich sie sehen konnte und ihre
Gestiken machten deutlich, dass sie über mich sprachen. Sie sprachen
und lachten. Dann kam ein Mädchen alleine wieder rein, sie kam zu
mir und sagte diese wenigen Worte: „Ich soll dir von XYZ sagen,
dass sie jetzt nicht mehr deine Freundin ist.“ Und in mir war ein
Entsetzen, eine Traurigkeit, eine Fassungslosigkeit, für die ich
nicht einmal ein paar bebildernde Worte finde. Ich fragte noch:
„Warum?“ …</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Situation 2</i>: Matheunterricht.
Matheunterricht fand in A- und B-Kursen statt. Also auch gemischte
Klassen. In diesem Unterrichtsraum saß rechts neben mir ein kleines,
zierliches Mädchen aus der Parallelklasse, das auch eher eine
Außenseiterin war, aber dafür ne echt große Klappe hatte. Mit ihr
fühlte ich mich einigermaßen sicher. Links neben mir ein Junge aus
der Parallelklasse. Ein Junge, der mir die gesamten 45 Minuten
Unterrichtszeit immer wieder die Nadel vom Zirkel in den Oberschenkel
rammte. Es war kein neckisches mal Piksen, weil wir Vorpubertär
sind, es war Gewalt. Jede Mathestunde. Und Mathe war mein
Lieblingsfach.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Situationen 3</i>: Lach doch mal!
Ich befand mich schon lange in der Mobbing-Situation. Ich versuchte
nicht mehr, gemocht zu werden, ich bildete mir nicht ein, dass es
eine Chance dafür gäbe. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte auch
nicht mehr zur Schule. Ich fuhr nicht mehr mit dem Schulbus. Meine
Mutter brachte mich persönlich. Jeden Morgen holten mich die
gleichen Mädchen direkt vom Auto ab. Für meine Mutter das Zeichen,
dass ich doch Freunde hatte. Für mich der Moment, in dem das Drama
anfing. Ich kann mich nicht an die Augenfarben der Mädchen erinnern,
aber ich weiß genau, wie sie geguckt haben. Sie haben sich gefreut.
Darüber, dass ich endlich da war. Darüber, dass der Spaß endlich
los ging. Sobald ich ausstieg, war ich sicher, dass ich nie wieder
glücklich sein werde. Ich lachte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr
zu tun, als wäre es okay. Und wer kennt es nicht, wenn zum Teil
fremde Menschen sich heraus nehmen, einen darauf aufmerksam zu
machen, dass man doch nicht zu grimmig gucken solle. Bis heute bin
ich auf solche Aussagen allergisch. Aber an dem Tag folgte der viel
zu bildliche Schritt, um mir ein Grinsen festzutackern. Mir wurde in
die Wangen gekniffen, die Mundwinkel hochgezogen und die Haut
versucht zwischen Ober- und Unterseite des Tackers zu klemmen. Meine
Wangen waren zu dick. Danke, Pausbäckchengott.<br />
<br />
<br />
<b><a href="https://www.briefgestoeber.de/2016/09/20/starke-kinder-mobben-nicht-verl%C3%A4ssliche-bindung-als-schutz/" target="_blank">Starke Kinder mobben nicht!</a></b> Ein Text auf der Seite des Verlages "Briefgestöber", an dem ich gemeinsam mit der Kinder- und Jugendtherapeutin Gundula Göbel geschrieben habe.<br />
<br />
<b><a href="https://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/2015/02/idioten.html" target="_blank">Hier</a></b> findet ihr einen Text über Mobbing, den ich 2015 für den Blog geschrieben habe.<br />
<br />
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-12714653277963086352017-04-05T20:40:00.000+02:002017-04-10T09:37:15.985+02:00Weltgesundheitstag / Thema: "Depressionen - Let's talk"<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_XMv6I0Wym0-2Am8cS3oDo8qjLZr59IZXi_ZpVLhyphenhyphenWn0SHI9Y8R899Jgk6sS02KmjOz5p2Ngff2VESNZc4yC4iFZjtUUmVHbQvidCLMjUnceiNgyXoorIdrocvEbczPrvv6BB6sJDGcqw/s1600/Infografik_Depression_2017.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_XMv6I0Wym0-2Am8cS3oDo8qjLZr59IZXi_ZpVLhyphenhyphenWn0SHI9Y8R899Jgk6sS02KmjOz5p2Ngff2VESNZc4yC4iFZjtUUmVHbQvidCLMjUnceiNgyXoorIdrocvEbczPrvv6BB6sJDGcqw/s1600/Infografik_Depression_2017.png" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Am 7. April ist der Weltgesundheitstag. Nachdem dieser im letzten Jahr dem Thema Diabetes gewidmet war, geht es 2017 um <b>Depressionen</b>. Beides Themen, die mich beschäftigen – und vor allem auch betreffen. Leider handelt es sich dabei um keinen seltenen Zufall, denn (Typ 1) Diabetiker haben ein fast doppelt so hohes Risiko an Depressionen zu erkranken als gesunde Menschen. Aus meiner Sicht ist das kein Wunder. Einerseits bringt der Diabetes mehr oder weniger eine Sonderstellung in der Gesellschaft mit sich, mit der jeder für sich umzugehen lernen und dabei so manche Sprüche verkraften muss. Andererseits bleibt dieser dauernde Kampf um die perfekten Blutzuckerwerte, den niemand ohne Ausnahmen gewinnen kann und somit immer wieder vor einer persönlichen Niederlage steht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Manchmal dauert das Gefühl, dem allem nicht gewachsen zu sein, einen Tag an und dann kommt man wieder auf die Beine. Manchmal nimmt es aber auch ein Ausmaß an, das alles andere im Leben überschattet. Wenn das der Fall ist, ist das keine Schwäche der Persönlichkeit oder - im Falle von Typ 1 Diabetes - Unvermögen im Diabetesmanagement, sondern es ist eine Krankheit.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Depressionen sind eine Krankheit, die sich niemand selbst aussucht oder einbildet.</b> </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Depressionen müssen ernst genommen und behandelt werden!</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Als meine Depression 2010, zu dem Zeitpunkt war ich 19, diagnostiziert wurde, hatte ich mich selbst in eine psychiatrische Tagesklinik einweisen lassen. Bereits einige Jahre zuvor sagte mir meine Hausärztin, ich hätte "depressive Verstimmungen", was einer leichten, bis mittelschweren Depression gleichzusetzen ist, doch unternommen wurde in dem Moment von keiner Seite aus etwas. Als ich beschloss, mir Hilfe zu suchen, tat ich das nicht mit dem Gedanken: "Gut, ich bin depressiv, da brauche ich natürlich Unterstützung." Ich machte es, weil ich kein normales Leben mehr führen konnte, weil ich Ängste hatte und traurig war - und weil ich der Meinung war, dass das alles meine eigene Schuld wäre.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Nach Gesprächen und (Blut-)Untersuchungen (unter anderem des Serotonin und Cortisol-Wertes) stand die Diagnose fest, ich hatte offiziell Depressionen. Ich war krank und nicht zu schwach. Ich war krank und nicht faul, nicht nutzlos, nicht nur traurig. (<b><a href="https://twitter.com/search?q=%23notjustsad&src=typd" target="_blank">#notjustsad</a></b>)</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Einige Zeit, bevor die Diagnose bei mir gestellt wurde (und auch in der Anfangszeit danach) gab es Verständnisschwierigkeiten mit dem Begriff "Depression". Von einer damaligen Freundin wurde es mit "depri-sein" gleich gesetzt. Was in dem Fall ein Synonym für "einen schlechten Tag haben", "traurig sein, weil der Schwarm ne andere angelächelt hat" oder "keinen Bock auf das regnerische Wetter haben" war. Aber darum ging es bei mir nicht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Zu der Zeit gab es auf meinem Radar aber auch keine <b><a href="http://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/2016/01/von-der-depression-gegenuber-ich-habe.html" target="_blank">Jana Seelig</a></b> oder andere "Diabetes-Aktivisten", wenn das ein angemessener Begriff für Betroffene ist, die versuchen, die Stigmatisierung in der Öffentlichkeit zu beenden. Ich hatte nichts und niemanden, an dem ich mich orientieren konnte. Zudem waren Depressionen ein noch viel größeres Tabuthema als heute. Im Prinzip gab es sie einfach nicht. Und wenn doch, warum sollte man darüber reden?</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Seit dem Tag meiner offiziellen Diagnose habe ich mich nie dafür geschämt, in einem Gespräch fallen zu lassen, dass ich depressiv bin. Warum auch? Sollte ich mich schämen? Nein. Treffe ich dadurch aber vielleicht andere Betroffene, die mit mir (oder einer x-beliebigen Person) darüber reden mögen? JA.</b></div>
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<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Als meine Depressionen festgestellt wurden, hatte ich seit 2 Jahren Typ 1 Diabetes. Zu dem Zeitpunkt habe ich zwischen den beiden Krankheiten keinerlei Zusammenhang hergestellt. Vielleicht war er da und ich habe ihn nicht wahrgenommen, vielleicht gab es ihn aber wirklich nicht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Heute gehören schwankende Blutzuckerwerte und das Leben mit Typ 1 Diabetes im Allgemeinen durchaus zu meinen Triggern, die zu einer depressiven Phase führen können.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Aber Depressionen haben eben noch so viele andere Auslöser, die individell und manchmal auch schwer zu greifen sind. Depressionen können jeden (be)treffen. Chronisch krank oder nicht. Leute, die oberflächlich betrachtet alles haben, was sie brauchen, um glücklich zu sein, können genauso gut Depressionen haben wie arme, einsame Menschen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Manche Psychotherapeuten nennen das Krankheitsbild einen Beinbruch der Seele. Zur Verdeutlichung, dass Depressionen jeden Treffen können, aber auch zur Sensibilisierung der Ernsthaftigkeit. </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Um meine Depressionen managen zu können, nehme ich seit der Diagnose Antidepressiva. Jeder sollte für sich entscheiden, ob er einen Weg mit Medikamenten oder ohne einschlagen will, schließlich sind diese Tabletten nicht uneingeschränkte Glücklichmacher. In einem Abstand von drei Monaten habe ich Termine bei meiner Neurologin, die mir die Antidepressiva verschreibt, aber auch Blutwerte kontrolliert und mit mir über die Dosierung oder den Verlauf der Therapie spricht. Außerdem gehe ich zur <b><a href="https://psychotherapeuten.palverlag.de/psychotherapie.html" target="_blank">Psycho-</a></b> und zur <b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Will_Davis_(Psychotherapeut)" target="_blank">Points and Positions Körpertherapie</a></b>. Auch eine <b><a href="https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/ergotherapie/was-ist-ergotherapie/" target="_blank">Ergotherapie</a></b> kann hilfreich sein.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Der Weltgesundheitstag soll in diesem Jahr Depressive dabei unterstützen, ihre Erkrankung ernst zu nehmen, sie behandeln zu lassen und sich selbst wegen der Depressionen nicht wertlos zu fühlen (auch wenn das ein Symptom der Depression sein kann). </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Weitere Symptome einer Depression können u.a. sein:</b></div>
<ul>
<li><b>keine Freude mehr empfinden</b>, auch nicht bei den eigentlich Lieblingsbeschäftigungen</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Hoffnungslosigkeit</b>, du kannst dir nicht vorstellen, dass es dir je besser geht</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Antriebslosigkeit</b>, du hast nicht das Gefühl, dich darum kümmern zu können, dass es besser wird</li>
</ul>
<ul>
<li><b>kein Selbstwertgefühl</b>, du denkst, du bist es gar nicht wert, dass dein Leben wieder schöner wird</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Müdigkeit oder Schlafstörungen</b>, du fühlst dich nie erholt und fit und wartest den ganzen Tag darauf, dich wieder im Bett verkriechen zu können</li>
</ul>
<ul>
<li><b>Sozialer Rückzug</b>, du willst alleine bleiben und denkst, niemand versteht dich, niemand kann dir helfen</li>
</ul>
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</div>
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</div>
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</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizPpchpFChEew639ZrmqBcCZs00tamV_MgAjNiiba5t4h9bS796EMCsBTf0Hafj6vOUCVXv0iQ9o8qYJEnedK5h8x44VpaCMjI9o838YY-inMcm1n1lOIZmK5gtQS2vVSsd_xBq5zPC6Jr/s1600/FrauMeer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizPpchpFChEew639ZrmqBcCZs00tamV_MgAjNiiba5t4h9bS796EMCsBTf0Hafj6vOUCVXv0iQ9o8qYJEnedK5h8x44VpaCMjI9o838YY-inMcm1n1lOIZmK5gtQS2vVSsd_xBq5zPC6Jr/s640/FrauMeer.jpg" width="640" /></a></div>
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<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ebenso können ein anderes Essverhalten, Aggressionen, ständiges Kranksein (auch körperliche Schmerzen) Anzeichen sein. Ich kann hier gar nicht alle Symptome auflisten, ohne ein individuelles Anzeichen zu vernachlässigen oder etwas wichtiges zu vergessen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Vielleicht lässt es sich damit zusammenfassen, dass bei einer Depression nichts mehr so ist wie vorher – und das im negativen Sinne.</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Solltest du dich oder jemanden, der dir nahesteht, in diesen Punkten wiederfinden, suche dir Unterstützung, kontaktiere Hilfestellen!</div>
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</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Laut <b><a href="https://www.frnd.de/zahlen-fakten/" target="_blank">frnd.de</a></b> vergehen 11 Monate einer Depression, bis der Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt. Bitte versuche, dir selbst früher Hilfe zu suchen. Desto eher wird es dir besser gehen; selbst wenn du mir in diesem Moment nicht glaubst, dass es wieder besser werden kann.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Hilfe findest du via Internet, Telefon oder im persönlichen Gespräch beim Arzt deines Vertrauens. Du wirst Tipps und Unterstützung bekommen, einen Weg zu finden, die Depression zu überstehen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Bei weiteren Untersuchungen oder Gesprächen, wirst du mehr über dein Krankheitsbild erfahren. Denn Depressionen haben nicht einen immer gleichen Verlauf, es gibt verschiedene Formen der Erkrankung und damit auch verschiedene Hilfen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Neben verschiedenen Therapien kannst du dir auch selbst helfen. Mit der Zeit lernt man das, versprochen! Du kannst dein Leben so gestalten, dass es dir eine gute Basis für gute Zeiten bietet: Gute, gesunde Ernährung (aber dann auch der Eisbecher zwischendurch), Bewegung und Entspannung, frische Luft und die Sonne (Vitamin D) und soziale Interaktion sind Beispiele dafür. </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Der Weltgesundheitstag richtet sich mit dem Thema Depressionen aber auch an Verwandte, Freunde, Bekannte und Partner von Betroffenen.</b> </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Denn diese können eine große Stütze in dieser Zeit sein. Das ist kein leichter Job, denn Depressive können unfair, ungnädig und unausstehlich sein. Aber das darf kein Grund sein, sie damit alleine zu lassen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Verhaltensweisen, die ich mir in einer depressiven Phase wünsche sind z.B.: </b></div>
<ul>
<li>den Zustand akzeptieren! Verstehen, dass ich gerade nicht glücklich sein kann, obwohl das Gegenüber es sich wünscht</li>
</ul>
<ul>
<li>den Zustand ernstnehmen und nicht versuchen, es zu verharmlosen! Das führt zu Rückzug und macht die depressive Phase unter Umständen noch schwerer/schlimmer</li>
</ul>
<ul>
<li>einfach da sein, keinen Druck machen und die ganze Zeit fragen, was helfen würde! Vielleicht aber in einer guten Phase mal darüber reden, was derjenige denkt, was ihm helfen könnte, wenn es wieder soweit ist und das dann umsetzen</li>
</ul>
<ul>
<li>keinen Druck (oder ein schlechtes Gewissen) machen! Damit meine ich, sprich bitte nicht aus, dass es auch nicht leicht für dich ist oder frage, ob euer Ausflug morgen trotzdem steht</li>
</ul>
<ul>
<li>Im Notfall handeln und einen Arzt oder den Psychologen kontaktieren!<br />
<b>Denn mindestens 50% aller Suizide werden aufgrund einer Depression begangen. Wenn du das hier liest, bitte ich dich, dass weder du noch jemand den zu kennst, Teil dieser Auswertung wirst bzw. wird.</b>Warnsignale eines bevorstehenden Suizides oder eines -versuchs, findet ihr <b><a href="https://www.frnd.de/check/" target="_blank">hier</a></b>.</li>
</ul>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwHfoLkXXqiiTwrwNMMTVMKJHA736NhVpQyAsrt6KQ_OtAL9YmH7W3jiP5ZrZ0yY5OwmQYEm0tO8qPs3Bf5PJnnRGOtudU1mIxGKceUA6c2ZVrckGJ8tYPdU99UR4a8wwDRXdcAM2uMX25/s1600/MannMeer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwHfoLkXXqiiTwrwNMMTVMKJHA736NhVpQyAsrt6KQ_OtAL9YmH7W3jiP5ZrZ0yY5OwmQYEm0tO8qPs3Bf5PJnnRGOtudU1mIxGKceUA6c2ZVrckGJ8tYPdU99UR4a8wwDRXdcAM2uMX25/s640/MannMeer.jpg" width="640" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es wird besser. Vielleicht gehen die Depressionen nie weg, vielleicht kommen sie sogar regelmäßig zurück. Aber das muss nicht bedeuten, dass dein Leben vorbei ist oder du nicht trotzdem viel öfter glücklich als depressiv sein wirst.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
In den letzten Jahren habe ich gelernt, die Anzeichen einer Depression zu deuten, ich habe akzeptiert, dass es im tiefsten Moment nicht möglich ist, sofort rauszukommen und ich habe verstanden, dass eine Depression vorbei geht. Mit Hilfe.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Links zum Weltgesundheitstag und Depressionen:</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="http://www.weltgesundheitstag.de/cms/index.asp?inst=wgt-who&snr=11293&t=2017%A7%A7Depression" target="_blank">www.weltgesundheitstag.de</a> </b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="https://www.frnd.de/" target="_blank">www.frnd.de</a> </b>(eine Seite, auf der ich selbst viel gelernt und mich plötzlich verstanden gefühlt habe)</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/wissen.php?hs=id3&display=none" target="_blank">www.deutsche-depressionshilfe.de</a></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="https://www.mytherapyapp.com/de/eine-app-um-bei-depressionen-muster-zwischen-verhalten-und-emotionen-zu-erkennen" target="_blank">www.mytherapyapp.com</a> (App für <a href="https://itunes.apple.com/de/app/mytherapy-medication-reminder/id662170995?l=de&mt=8" target="_blank">iOS</a> und <a href="https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.smartpatient.mytherapy" target="_blank">Android</a>)</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Bücher, Blogs und Videos zum Thema, die mir am Herzen liegen:</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="http://amzn.to/2ohYxqN" target="_blank">Minusgefühle von Jana Seelig*</a></b><span class="st"><i></i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="http://amzn.to/2nZ90pN" target="_blank">Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben von Matt Haig</a>*</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="http://amzn.to/2ooOamW" target="_blank">Mängelexemplar von Sarah Kuttner</a>*</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="https://ahestae.wordpress.com/" target="_blank">ahestae.wordpress.com</a></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b><a href="https://www.youtube.com/watch?v=PHPlRg0YbmQ" target="_blank">Wenn Menschen depressiv werden</a> </b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Unter dem Label #Kopfkram und #Depressionen findet ihr auf meinem Blog von mir verfasste Beiträge über depressive Phasen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Egal, wie es dir geht oder womit du kämpst: Du bist weniger allein, als du denkst.</b><br />
<br />
<br />
*<span class="st"><i>Affiliatelink</i></span><b> </b></div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-26568957353678712882017-02-18T22:00:00.001+01:002017-04-06T09:44:39.448+02:00Real Talk zwischen Herz und Seele<div style="margin-bottom: 0cm;">
Manchmal glaube ich, eine Ahnung von meiner Person zu haben. Eine
Idee davon, was das wird, wenn es fertig ist. Problem: Wann ist ein
Mensch fertig? Ich denke immer noch in „Wenn ich groß
bin“-Phrasen. Wie gruselig es wäre, wenn ein Mensch fertig ist
oder es überhaupt sein könnte. Nicht kaputt-fertig. Sondern alle-Level-durchgespielt-fertig. Wobei es sicher diejenigen gibt, die mit
einem gepflanzten Baum, einem Haus und einem irgendwo zwischen Haus
und Baum spielendem Kind ihre Ziele als erreicht ansehen un denken, das ist dieses "fertig". Aber mir geht
es gar nicht um die persönlichen Ziele. Mir geht’s um dieses
undefinierbare in unser aller Dasein. Wenn ich groß bin, will ich
wissen, wo da der ganze Sinn ist. Warum man so oft kaputt-fertig ist
und wieso es wichtig ist, was man wird und wie man wird und ob es
hilft zu denken oder ob nicht zu denken nicht irgendwie easier wäre
und während ich das denke, denke ich mir gleich die Antwort dazu und
ich antworte der Antwort. Und das macht mich schon wieder ein
bisschen kaputt-fertig, bringt mich dem Persönlichkeits-Fertig aber
kein Stückchen näher. Was gut ist, weil ich ja fertig zu sein
irgendwie gruselig finde. Trotzdem wüsste ich so gerne mehr darüber.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Weder an meiner Körpergröße noch an meinem
Alter kann es liegen, dass ich mich nicht als groß ansehe oder mich
so wahrnehme. Aber in meiner Welt fehlen mir bestimmte Eigenschaften,
ohne die ich keinesfalls startbereit für das ganze schöne Chaos zwischen Köpfen und Herzen und Bäumen und Häusern
sein kann. Ich kann zum Beispiel keine geraden Brotscheiben schneiden - ohne gerade Brotscheibe keine Competition. Außerdem richten sich meine
geplanten Veränderungen im Leben eher nach dem Schuljahreswechsel
als nach Silvester. Und in Wahrheit habe ich nicht den reinsten
Schimmer vom Datum des Sommerferienendes. Deswegen kommen
Veränderungen einfach wie ein Regenschauer an warmen Tagen
dazwischen. Das unangenehme daran: Man wird nass. Das angenehme
daran: Petrichor.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Zwischen all das drängt sich immer
wieder dieser Moment, der mir einreden will, dass ich irgendwie einen
Plan habe. Oder zumindest die Herangehensweise an die Planung
verstanden habe. Ich fühle mein Herz und ich fühle meine Seele. Und
beides sind harmonische Pissnelken. Irgendetwas zwischen
oberflächlich und tiefgründig und voller Liebe und Schmerz und so
emotionslos. So recht weiß ich nicht wie, aber ich habe meinen Weg
damit gefunden. Ein Weg, auf dem ich so viel denke, dass mir manchmal
der Treibstoff dafür ausgeht und dann will ich auftanken und lande
an siffigen Tankstellen und kann mich nicht durchringen, kurz durch
die Pisse der LKW-Fahrer zu waten, um danach weiter zu können.
Weiter weg. Oder auch einfach nur voran. Und dann wird’s manchmal
dunkel. In mir, um mich. Und ich frage mich, was all dieser
Persönlichkeitskram soll und warum zu genau meiner Person dieses
kaputt-fertig sein gehört, aber nicht das Gefühl, jemals fertig mit
mir sein zu werden. Manchmal ist es, als würde ich mich von Tag zu
Tag verändern. Mich entwickeln. Wer werden. Jemand sein. Und dann
bin ich. Für einen Moment bin ich da und ich bin glücklich und dann
geht’s weiter. Und der Regen an warmen Tagen wässert meine
Pissnelken in Kopf und Brust und danach riecht alles nach
Veränderung. Und dann bin ich ich. Und das reicht.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-18803672842681552912017-02-14T16:52:00.002+01:002017-04-06T09:45:17.425+02:00Jetzt live: die DepressionIch fühle mich fürchterlich. Glaube ich. Ich denke, dass ich mich nicht gut fühle, aber wenn ich versuche, in das Gefühl reinzuspüren, ist da gar nichts. Alles ist schlimm und alles ist nichts. Irgendwie ging das Gefühl abhanden. Das Gefühl zu mir und das, was mit Emotionen zu tun hat. Ich schreibe das hier aus zwei Gründen. Erstens, weil ich nicht weiß wohin mit mir und mich komplett alleine fühle. Zweitens, weil mir mal jemand geschrieben hat, dass er durch meine Texte jemand depressiven aus seinem Umfeld manchmal besser verstehen kann, weil die Person selbst ihr Problem nicht formulieren kann. Das Problem. Eigentlich habe ich keine Ahnung, ob ich gerade ein Problem habe. Ich fühle mich fürchterlich. Ohne Grund. Es ist nichts passiert. Nichts offensichtliches. Und eigentlich ist alles schön. Alles gut. Aber seit Tagen wurde es immer weniger gut, obwohl es in Wahrheit alles gleichbleibend gut ist. Ich möchte heulen, aber irgendwie kommt dabei nichts weiter raus, als nur verschwommen gucken können. Das wars. Ich kann nicht handeln gerade. Und wenn, dann nur mit viel Taubheit und Anstrengung. Ich kann nicht denken. Und wenn, dann nur mit viel Taubheit und Anstrengung. Ich kann nicht atmen. Und wenn, dann mehr ein als aus und das macht ein ganz komisches Schwindelgefühl. Es ist nicht gut. Ich möchte die Augen schließen und meinen Kopf auf der Tastatur wälzen und ich möchte, das alles still ist. Ich will alleine sein, aber komme nicht damit klar, alleine zu sein. Ich fühle mich alleine und alleine gelassen und beides zu unrecht und trotzdem fühlt es sich ganz fürchterlich an. Glaube ich. Ich möchte in diesem Moment gerettet werden. Obwohl ich weiß, dass es in ein paar Tagen wieder okay sein wird. Es wird vorbei gehen und ich werde mich besser fühlen. Dieser Zustand bleibt nicht für immer. Aber trotzdem ertrage ich ihn in diesem Moment nicht. Ich möchte nicht alleine sein, aber schon die Anwesenheit der Katze überfordert mich. Ich möchte eben doch alleine sein. Aber mich nicht so fühlen. Ich möchte etwas sinnvolles fühlen. Alles fühlt sich schwierig an. Nicht mal schreiben kann ich ordentlich. Aber ich ertrage es nicht, das in mir zu haben. Die Buchstaben und das Schwierige.<br />
Eigentlich ist alles gut, ich weiß das. Aber alles, was ich weiß, hat gerade nichts mit dem Rest zu tun.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-91639162712846749372017-01-31T13:34:00.001+01:002017-01-31T13:34:53.750+01:00Zwei Jahre Nerven aus Zuckerwatte<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg1KPfwJm_QPI8n4i-RjSN1-RZ77wPWZeBx1cNOKQMvNZu2h-s2UR3jVUNL3LBRaAKAyYHJ6VuoWGqyVgspE915zAVDePhcDJazJIGOuvxVbO-Lp2FdBXMe-92NBdiRtLKUa9k8XkMNyRNU/s1600/Geburtstag.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg1KPfwJm_QPI8n4i-RjSN1-RZ77wPWZeBx1cNOKQMvNZu2h-s2UR3jVUNL3LBRaAKAyYHJ6VuoWGqyVgspE915zAVDePhcDJazJIGOuvxVbO-Lp2FdBXMe-92NBdiRtLKUa9k8XkMNyRNU/s320/Geburtstag.jpg" width="320" /></a></div>
Vor zwei Jahren ging hier der <b><a href="http://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/2015/01/hallo-welt.html" target="_blank">erste Post</a></b> online. Es folgten 77 weitere - wenn wir diesen mitzählen.<br />
23 davon veröffentlichte ich alleine im ersten Monat. Im Nachhinein hätte ich mir den ein oder anderen Beitrag lieber für Zeiten aufgespart, in denen ich euch weniger mitzuteilen hatte und es hier plötzlich stiller wurde. Aber hinterher ist man eh immer schlauer und Geduld war auch echt noch nie mein Ding.<br />
<br />
Die ersten Wochen und Monate des Blogs waren viel mehr von der Multiplen Sklerose geprägt, als es heute der Fall ist. Damals befand ich mich mitten in meinem ersten Schub, der für mich viel Gesprächsbedarf mit sich brachte. Da ich die Erkrankung nun kaum noch thematisiere, war ich mir nicht sicher, ob es überhaupt "richtig" ist, sie im Header und dem Drumherum einzubinden. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass die MS hier nach wie vor erwähnenswert ist. Allerdings bin ich auf dem Gebiet viel unerfahrener als bei Typ 1 Diabetes und Depressionen und fühle mich mehr zuhause, wenn ich über diese Sachen schreibe. Das, was ich über die MS zu sagen habe, ist meistens eher situationsbedingtes "Mimimi" und beinhaltet keine Tipps oder Hilfe für andere Betroffene. Was ich trotzdem hoffe bieten zu können, ist das Gefühl, nicht alleine zu sein. Egal, ob es um eine Erkrankung oder eine Gefühlslage geht. Denn genau darin unterstützt der Blog mich selbst: Ich fühle mich weniger alleine mit all dem. Und das kommt natürlich auch durch euch und euer Feedback. Seit einigen Tagen hat Nerven aus Zuckerwatte über 200 Gefällt mir-Angaben auf <b><a href="https://www.facebook.com/nervenauszuckerwatte/" target="_blank">Facebook</a></b>. Im Vergleich mit den großen Diabetes-Blogs ist das nicht viel, aber ich freue mich von Herzen über jeden, der sich für mein Geschreibe interessiert. Und es macht mich auch stolz!<br />
<br />
In diesem Jahr soll es wieder regelmäßigere Blogposts geben. Wenn ihr Beitragswünsche habt, die ich erfüllen kann, schreibt mir gerne!<br />
<br />
<b><i>"Wie schaffe ich es, meine Erkrankungen als Teil von mir zu akzeptieren,
sie aber bei bestimmten Problemen nicht als meine persönliche Schwäche
anzusehen?"</i></b> Eine Frage, die auf das einstimmen sollte, was euch auf meinem Blog erwartet - eine Art Leitspruch. Eine Frage, die ich mir selbst stellte. Eine Frage, die inzwischen zum Glück gar nicht mehr so eine große Rolle für meinen Alltag spielt.<br />
Ich habe mich verändert und entwickelt, seitdem ich den Blog angefangen habe. Der Blog hat mir dabei geholfen, mich zu verändern und zu entwickeln. Es gibt also mehr als nur dieses Datum zu feiern.<br />
<br />
Happy Birthday Nerven aus Zuckerwatte.<br />
<br />
Katharina<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-92016288787182118742017-01-27T14:46:00.000+01:002017-02-08T19:00:53.550+01:00Dein Diabetes - eine ganz eigene Persönlichkeit TAG<span style="font-weight: normal;"> Der Diabetes spielt (bei den meisten von uns) eine große Rolle in unserem Leben. Er hält sich für sehr wichtig, wir nehmen ihn sehr ernst - zumindest meistens. Aber manchmal hilft es auch ungemein, seine Erkrankung mit Humor zu betrachten. Darum habe ich mir einen Tag ausgedacht, bei dem es darum geht, auf die individuelle Persönlichkeit des Diabetes einzugehen:</span><br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Egal, wie lange die Diagnose her ist: In welcher Lebensphase befindet sich dein Diabetes?</b> <i>Ist er z.B. ein trotziges Vorschulkind, ein Teenie mit dem ersten Liebeskummer, befindet er sich in der Midlife Crises oder ist er ein im Schaukelstuhl sitzender Rentner?</i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i> </i> </div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich fürchte, erziehungstechnisch ist bei meinem Diabetes echt nicht mehr viel zu machen, dafür ist er auf jeden Fall zu alt. Wenn man ihn fragen würde, würde er bestimmt sagen, er hätte schon eine Menge Lebenserfahrung und wüsste, wo das Leben ihn hinführt (ja, ich halte meinen Diabetes für einen dieser etwas unangenehmen, altklugen Charaktere, die es gibt)! Dennoch ist er nicht zu alt, um sein Leben nochmal umzukrempeln.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Was ist der Traumjob deines Diabetes?</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Oh, mein Diabetes weiß schon ganz lange, was er mal werden will: Eines Tages möchte er ein Immobilienmarkler sein, der leerstehende Organe an interessierte Inselzellen verhökert. Bis dahin will er mit Lebensmittelspekulation reich werden.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Welcher Film-/Serien- oder Buchfigur ähnelt dein Diabetes? </b><i><span style="font-weight: normal;">Spielt er in einem Thriller, einer Romanze oder einer Komödie mit?</span></i></div>
<br />
Mein Diabetes ist ein sehr schlechter Schauspieler, daher sehe ich ihn vom Genre her eher in einer ganz, ganz unangenehmen Scripted Reality Show. Abgesehen davon... mir fällt gerade auf... vielleicht ist mein Diabetes einfach der Bachelor. Achdumeinegüte! Bis eben dachte ich eigentlich, er wäre Joe Gerner.<br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Welcher Song wurde in Wahrheit deinem Diabetes gewidmet? </b><i><span style="font-weight: normal;">Und niemand außer dir hat es bisher bemerkt.</span></i></div>
<br />
Die Ärzte - Rebell<br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Hätte dein Diabetes ein besonderes Talent, welches wäre es?</b> <i>Könnte er vielleicht super viele Loopings in der Achterbahn fahren, ohne dass ihm schlecht wird und dabei noch Soduko machen oder wäre er ein Sternchen am Karaoke-Wettbewerb-Himmel?</i></div>
<br />
Ich glaube, er könnte irgendetwas akrobatisches sehr gut. Und er wäre knallhart, was das Aushalten von Sportverletzungen betrifft.<br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Die größte Charakterschwäche deines Diabetes ist...</b></div>
<br />
Er ist ne Petze! Egal, wie nett ich darum bitte, dass wir das ein oder andere für uns behalten, er posaunt es raus und hat Freude daran. Außerdem ist er wirklich sehr von seiner Meinung überzeugt. (Mehr als von meiner!)<br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Wo fühlt sich dein Diabetes besonders wohl? </b><i><span style="font-weight: normal;">Zum Beispiel am Meer, auf der 5</span><sup><span style="font-weight: normal;">th</span></sup><span style="font-weight: normal;"> Avenue, im Wartezimmer der Diabetolgie *husthust* oder einfach Zuhause?</span></i></div>
<br />
Da Diabetes bekannt dafür ist, nicht auf Adrenalin zu stehen, gefällt meinem Diabetes jeder Ort, der noch in den Radius meiner Komfortzone ist. Bei passender "Sport-BE" ist er sicherlich sehr glücklich mit einem Spaziergang durch die Heide, mit der Gewissheit im Hinterkopf, dass er später in Ruhe zuhause trotzdem noch in eine Hypo rutschen kann.<br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<b>Dein Diabetes denkt, du bist bzw. dein Körper ist...</b><br />
<b><br />
</b>Ein Freizeitpark für Senioren mit kaputten Achterbahnen, die er trotzdem gerne fährt.</div>
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Frühere Tags, bei denen ich mitgemacht habe, findet ihr <a href="http://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/search/label/Tag" target="_blank"><b>hier</b></a>.<br />
<br />
<br />
Für den "Dein Diabetes - eine ganz eingene Persönlichkeit-"TAG nominiere ich hiermit Tine von <b><a href="http://www.icaneateverything.com/">icaneateverything.com</a> </b>und Lisa von <b><a href="http://lisabetes.de/">lisabetes.de</a></b>.<b> </b>Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mitmacht!<br />
<br />
Der "Dein Diabetes - eine ganz eigene Persönlichkeit"-TAG wurde bisher beantwortet von:<b> </b><br />
<b><a href="http://lisabetes.de/dein-diabetes-eine-ganz-eigene-persoenlichkeit-tag/" target="_blank">Lisa</a></b><br />
<b><a href="http://fliegende-fische.net/dein-diabetes-eine-ganz-eigene-persoenlichkeit-tag/" target="_blank">Ina</a> <br /><a href="https://beateputzt.com/2017/02/08/dein-diabetes-eine-ganz-eigene-persoenlichkeit-tag/" target="_blank">Beate</a></b><br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-69482881151413228552017-01-24T22:50:00.000+01:002017-01-24T22:50:22.005+01:00Anders als gedacht - Hallo 2017<div style="margin-bottom: 0cm;">
Okay, das lief jetzt alles anders als
gedacht. Das ganze Jahr war bisher irgendwie schwer zu fassen –
auch schwierig zu greifen. Und nun sitze ich hier und schreibe
endlich. Ich wünschte so oft, es gäbe einen Adapter für mein
Gehirn, der all den Kram aus meinem Kopf direkt auf diesen Blog
projizieren könnte; ihr hättet so vieles zu lesen. Ich weiß nicht,
ob es etwas mit Disziplin zu tun hat, dass ich nicht viel mehr Worte
tatsächlich tippe anstatt sie nur zu denken. Ich weiß es wirklich
nicht. Lieber stelle ich mir allerdings vor, dass es dann, wenn ich
eben nicht schreibe, nur nicht der richtige Zeitpunkt ist. Und vor
richtigen Zeitpunkten habe ich Respekt. Ich habe sie im vergangenen
Jahr respektieren gelernt. Damit sollte der erste Blogeintrag 2017
eigentlich starten: Ein Jahresrückblick. Natürlich ist es auch
jetzt noch nicht zu spät dafür, aber es fühlt sich schon wieder
alles so anders an. Der Januar ist für mich immer ein Monat, der
irgendwie zwischen den Jahren hängt. Da ist kein richtiges
Zeitgefühl, draußen ist ja nicht mal richtiges Licht. Und nie kann
ich mich entscheiden, ob ich dem Jahreswechsel nun etwas bedeutsames
zusprechen möchte oder nicht. Auf jeden Fall fiel mir der Abschied
von 2016 schwer. Denn es war so ein schönes, besonderes, aufregendes
Jahr. Da war viel Kaffee und Mut im Spiel, 2016. Und immer öfter
merkte ich, wie ich mich mochte. Aber gerade ist das schon wieder
weit weg. Das Jahr hat schon 24 Tage hinter sich und ich hatte mir
diese Zeit so anders vorgestellt. Im unrealistischen Sinne wollte ich
schon viel mehr geschafft und erledigt haben und im realistischen
Sinne wollte ich immerhin ein bisschen mehr geschafft und erledigt
haben. Aber mein Immunsystem fand das alles nicht so interessant.
Eigentlich fing ich bereits zwischen Weihnachten und Silvester an zu
schwächeln. Ich hatte sehr doll entzündete Stellen im Mund und war
nie so ganz bei der Sache. Allerdings gibt es für mich im Januar
immer einen wichtigen Grund, nicht krank zu werden: Mein Geburtstag.
Ein paar Tage danach überkam mich dann eine Erkältung, die wirklich
ätzend war, weil sie gemacht hat, dass ich mich so richtig, richtig
krank fühlte und mitten in die Taschentuchorgie grätschte dann ein
mieser Magen-Darm-Infekt. Und seitdem werde ich einfach nicht wieder
richtig gesund und das war so alles nicht gedacht. Immerhin zeigt
sich mein Blutzucker seit heute wieder versöhnlich, vielleicht ist
das ein Zeichen dafür, dass es jetzt bergauf geht. Leider ist in dem
ganzen Kranksein auch mein Diabetes-Geburtstag untergegangen. Umso
mehr Aufmerksamkeit bekommt er dann im nächsten Jahr von mir (zum
10-jährigen!).
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiXrzsS5FZMJOb4ItvMI2wMrOIiJg-jOw2SL5cD6LCEa3xmBY10KuoNKCG4D-Hb6lqsG93OEdqpK85Jh2OalAYJoixFTvEZD5GY2xCt-dJp6QV4oD_5P9MSk1XOYOQLFv7H1zSyXvH1fYjE/s1600/16216176_1534354433260217_1344669069_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiXrzsS5FZMJOb4ItvMI2wMrOIiJg-jOw2SL5cD6LCEa3xmBY10KuoNKCG4D-Hb6lqsG93OEdqpK85Jh2OalAYJoixFTvEZD5GY2xCt-dJp6QV4oD_5P9MSk1XOYOQLFv7H1zSyXvH1fYjE/s320/16216176_1534354433260217_1344669069_n.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Das ist der Zwischenstand. Das ist das
Jetzt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Das ist kein schöner erster Post für 2017, aber es ist ein
„Hallo“.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ich gebe mein bestes, um mich bis zum
Wochenende fit zu bekommen, um das erste Mal den T1Day in Berlin zu
besuchen. Vielleicht sehen wir uns ja!</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-67737418239512655792016-12-20T22:35:00.001+01:002016-12-20T22:35:38.448+01:00Sachen. Oder Gefühle.
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Mein Herz. Dieser Ort, der irgendetwas
zwischen Streuobstwiese und Horrorclownmaskenverleih darstellt. Es
ist alles so ein bisschen und irgendwie nichts und dann ist da das
Leben und dann bin da ja auch ich. Und mein Herz. Mein Herz macht
Quatsch. Mein Herz lädt Menschen ein, vorbei zu kommen und Sachen –
Gefühle und so was - einzusammeln, die irgendwie rumliegen,
vielleicht auch irgendwem gehören – aber wer weiß das schon. Viel
zu wenig gesichert, dieser Platz, als dass man da nicht hingehen
könnte und was mitnehmen. Jeder nur ein bisschen. Aber alle eben
alles. Sind doch nur Äpfel. Oder Birnen. Sachen. Oder Gefühle.
Dinge vergleichen, die irgendwie bestimmt dasselbe sind. Zumindest
süß und manchmal gammelig. Und dann ist die Wiese leer und die
Menschen weg und mir, als Streuherzwiesen-Besitzerin, bleiben nur die
angefressenen, matschigen Überreste von Apfel-Birnen oder
Gefühls-Sachen. Und all dem Herzkladderadatsch eben. Und
wahrscheinlich ist es nicht mal die Schuld der Eindringlinge. Denn
selbst gäbs nen Zaun, so ließe ich doch eh die Pforte auf. Oder?
„Besser Diebe als gar keine Gesellschaft.“, so was meint mein
Herz.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Ist ja nicht so, als wär es nicht gut,
mein Herz. Es ist nur mehr son Straßenmusiker als ein Diplomat. Und
tatsächlich mag ich das ganz gern. Den Takt und die frische Luft.
Nur manchmal da ist das alles zu instabil und dann kippt es. Auf die
stickige Seite ohne Rhythmus. Und dann setzt mein Herz diese
hässliche Fratze auf. Mit weißer Haut. Roten Lippen. Und Haaren,
schwarz wie Ebenholz. Wenn Schneewittchen ein Kind mit einem
Horrorclown gezeugt hätte, so wäre es mein Herz.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Mein Herz ist so vieles. Es ist alles
ein bisschen und nie nichts. Ein Ort mit Apfel-Birnen-Kuchen und
Gefühls-Sachen-Kanonen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es ist okay, wenn Menschen davon etwas
mitnehmen. Aber es wäre auch schön, einfach all das zu teilen.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-90728792751465865332016-11-30T16:01:00.002+01:002018-06-03T08:55:26.546+02:00Mein Diabetes-Monat (Teil 2 und das Ende)Okay, das lief anders geplant. Ich stellte mir den November als eine Art Paartherapie für meinen Diabetes und mich vor. Leider entwickelte es sich eher zu einem Rosenkrieg. Ich fand keinen Zugang mehr zu meinem Diabetes. Nie habe ich das Wort "ausgelaugt" so oft verwendet wie in den letzten Wochen. Weil der Diabetes gemacht hat, dass ich mich krank fühlte. In der Zeit half es nur, mich auf mich zu konzentrieren. Da war kein Raum, das, was passiert, hübsch auszuformulieren und hier mit euch zu teilen - sorry. Kleine Updates gab es nur zwischendurch bei <b><a href="https://www.facebook.com/nervenauszuckerwatte/posts/1162768570472666" target="_blank">Facebook</a></b>.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhli5IQQrsHrxcirGR6bsyFx2mQFFxLwEk0KyFYQC7BnHT9q9SabnxYDj751SNh3K9gh-TtmLuTJZsINlQFzH4sPrWzL9koJNkmG0aQYivedRDa6ekPhy8Pde1gmtIimwpzAKI1DRtASoMJ/s1600/15085578_1442293222466339_7571169895177104968_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhli5IQQrsHrxcirGR6bsyFx2mQFFxLwEk0KyFYQC7BnHT9q9SabnxYDj751SNh3K9gh-TtmLuTJZsINlQFzH4sPrWzL9koJNkmG0aQYivedRDa6ekPhy8Pde1gmtIimwpzAKI1DRtASoMJ/s320/15085578_1442293222466339_7571169895177104968_n.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
Diese Krise hat allerdings gemacht, dass ich es nicht mehr länger vor mir herschieben konnte, meine "Ersatz-Diabetologin" kennenzulernen. Am Freitag war ich bei ihr zum Quartalscheck und um mein Leid zu klagen. Wie zu erwarten, konnte sie mir bei den schlechten Werten nicht viel helfen, weil es einfach meine Hormone (ich habe die Pille im August abgesetzt) sind, die da vor sich hin wüten.<br />
<br />
Um mir sicher sein zu können, wirklich alles zu tun, um den Blutzucker nicht selbstverschuldet durcheinander zu bringen, habe ich den <b><a href="http://nervenauszuckerwatte.blogspot.de/2016/10/mein-plan-fur-den-diabetes-monat.html" target="_blank">Plan vom Beginn des Monats</a></b>, jedes Essen abzuwiegen, tatsächlich gut umgesetzt. Ich war ein bisschen stolz, als ich Milch und Sirup für meinen Kaffee abgemessen hatte und feststellte, dass es exakt so viel BE sind, wie ich immer berechnet hatte, ohne es vorher je zu kontrollieren. Manchmal sind Diabetiker so leicht glücklich zu machen, oder? Am glücklichsten bin ich, weil mein Blutzucker wieder in der Spur ist. Und auch ein bisschen, weil dieser Monat vorbei ist. Ich hatte mir einfach viel zu viel vorgenommen, insbesondere was Diabetes-Kram angeht. Und dabei hat sich der Diabetes schon von selbst viel zu wichtig genommen.<br />
<br />
<b>Tschüss November, Hallo Dezember!</b><br />
Ab morgen sind Annika (<b><a href="http://www.die-welt-mit-diabetes.de/">http://www.die-welt-mit-diabetes.de</a></b>) und ich wieder einen Monat lang für die Social Media Kanäle der <b><a href="http://www.blood-sugar-lounge.de/" target="_blank">Blood Sugar Lounge</a></b> zuständig. Folgt uns gerne und teilt ab morgen eure Gedanken zum Monatsthema "Diabetes und Familie" mit uns:<br />
<ul>
<li><b><a href="https://www.facebook.com/bloodsugarlounge/" target="_blank">Facebook</a></b></li>
<li><b><a href="https://twitter.com/BSugar_Lounge" target="_blank">Twitter</a></b></li>
<li><b><a href="https://www.instagram.com/blood_sugar_lounge/" target="_blank">Instagram</a> </b></li>
</ul>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-47618915850674319362016-11-10T10:20:00.004+01:002016-11-10T19:51:36.255+01:00"Deutschland misst!" - Die nationale Kampagne zum WeltdiabetestagDer Diabetes-Monat ist in vollem Gange und auch der Weltdiabetestag am 14. November rückt immer näher. Die, von der #dedoc° Diabetes Online Community und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ins Leben gerufene, Kampagne zu diesem Tag heißt <b><a href="https://deutschlandmisst.de/" target="_blank">"Deutschland misst!"</a></b>. Mit Hilfe dieser Kampagne soll auf die riesige Dunkelziffer derer aufmerksam machen, die mit Typ-2-Diabetes leben, ohne es zu wissen. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ihr euch - solltet ihr euch nicht bereits mit dieser Thematik befasst haben - unter "riesige Dunkelziffer" nicht vorstellt, wie viele an Typ-2-Diabetes erkrankte Menschen es in Deutschland wirklich gibt, die undiagnostiziert sind - es aber hoffentlich nicht bleiben. Es sind <b>zwei Millionen</b>. Zwei Millionen Menschen sind "unerkannt unterwegs".<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHoDyjG9gwDbnUKAwN5_EMrZ1LZrAqk1kJFfJahh_M63RtNn4lze_LjWv5sCqFA1wLfLIILjVD_olUC8FNMYyKABuOl_jcq7SFfrMNvPciW9EKaNXNDWADTlhkH8b5pUbdqyr5UgIHrWpb/s1600/unspecified.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHoDyjG9gwDbnUKAwN5_EMrZ1LZrAqk1kJFfJahh_M63RtNn4lze_LjWv5sCqFA1wLfLIILjVD_olUC8FNMYyKABuOl_jcq7SFfrMNvPciW9EKaNXNDWADTlhkH8b5pUbdqyr5UgIHrWpb/s400/unspecified.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(c) PEIX</td></tr>
</tbody></table>
Die Balken-Brille der Kampagne, mit der Aufschrift: "Unerkannt Unterwegs? - 2 Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes, ohne es zu wissen." verbildlicht das Risiko, dass auch du jemanden kennst, der vielleicht betroffen ist - oder bist du es gar selbst? Ein kleiner Test mit 11 Fragen verrät dir, wie hoch die Gefahr ist, dass du in den nächsten fünf Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankst. Mach den Test gleich online (<b><a href="https://test.deutschlandmisst.de/">https://test.deutschlandmisst.de/</a></b>) oder drucke ihn aus und ermutige auch Menschen aus deinem Umfeld dazu, rauszufinden, ob sie gefährdet sind.<br />
Außerdem nehmen deutschlandweit viele Apotheken an der "Deutschland misst!"-Aktion teil und testen (teilweise kostenlos) euren Blutzucker. Auch hierzu findet ihr weitere Infos auf der Seite von <b><a href="http://2mio.de/">2mio.de</a></b><br />
<br />
<i>Was noch wichtig ist:</i><br />
<i>Diese Kampagne richtet sich an Typ-2-Diabetiker. Aber was ist Typ 2 Diabetes und wo ist der Unterschied zu Typ 1 (den ich habe)?</i><br />
<br />
<i>Bei <b>Typ-2-Diabetes</b> besteht ein "relativer Insulinmangel". Bei dieser Stoffwechselkrankheit, produziert die Bauchspeicheldrüse nach wie vor selbst Insulin, doch der Körper spricht darauf immer weniger an. Dadurch ist der Weg des Zuckers aus dem Blut in die Zellen gestört und die Umwandlung von Zucker in Energie ist nicht mehr ausreichend gewährleistet.</i><br />
<i>Die wichtigsten Gründe dafür sind sowohl die genetische Veranlagung, als auch Übergewicht und mangelde Bewegung.</i><br />
<i>Je nach Fortschritt der Krankheit kann eine Behandlung durch Änderung des Lebensstils und der Einnahme von Tabletten stattfinden. Ist ein Stadium des Insulinmangels erlangt, in dem dies nicht mehr ausreicht, muss Insulin injekziert werden.</i><br />
<i><br /></i>
<i>Bei <b>Typ-1-Diabetes</b> besteht ein "absoluter Insulinmangel". Bei dieser Autoimmunkrankheit zerstört das eigene Immunsystem die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Da der Körper nicht mehr in der Lage ist, Zucker aufzuspalten und in Energie umzuwandeln, ist es überlebenswichtig, dass Insulin von außen zugeführt wird.</i><br />
<i>Die genaue Ursache dieser Form des Diabetes ist bisher nicht erkannt. Die Behandlung kann, wie schon erwähnt, ausschließlich durch die Insulin-Injektion stattfinden. </i>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-29184962492140526422016-11-06T12:06:00.002+01:002016-11-10T19:51:45.867+01:00Mein Diabetes-Monat (Teil 1)<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die erste Novemberwoche ist rum und ich
bin schon komplett desillusionier. Und das nicht erst seit heute.
Meine anfängliche Motivation, all den Diabetes-Kram mal wieder
gewissenhafter anzugehen, wurde von Tag zu Tag weniger. Der Grund
dafür ist ziemlich eindeutig: Meine BE-Berechnung ist so sehr auf Pi
mal Daumen ausgelegt, dass ich bei manchen Lebensmitteln, die ich auf
Vorrat habe, gar nicht genau sagen kann, wie viel Kohlenhydrate da
nun wirklich enthalten sind. Dass der Gedanke, das alles locker
anzugehen, für mich nicht leicht umzusetzen wäre, war klar – lang
lebe der Perfektionismus – aber ich dachte, ich bekäme es trotzdem
besser hin.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Die ersten drei Tage (den 1. bis 3.
November) machte ich mir Notizen über Wohlbefinden, psychische und
physische Verfassung und was genau ich zu welcher Mahlzeit (und
zwischendurch) gegessen hatte. Aber all das änderte nichts an meinen
Blutzuckerwerten oder an meiner Stimmung im Bezug auf den Diabetes.
Und schon ließ ich mein kleines Tagebuch wieder linksliegen – was
so was angeht, kann ich so schrecklich undiszipliniert sein.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Das Abwiegen von selbstgemachten
Speisen habe ich tatsächlich ganz gut durchgehalten. Zum Beispiel
habe ich die Zutaten für mein Porridge zum Frühstück abgewogen und
-gemessen und dabei festgestellt, dass mein Augenmaß da bisher immer
sehr korrekt war. Ein kleiner Erfolg. Bei Brotscheiben hatte ich
größere Probleme mit dem Berechnen. Ich hatte irgendwo irgendein
Brot gekauft, von dem ich euch nicht mal mehr sagen kann, was für
eines es war und es dann eingefroren. Nach dem Auftauen stand ich nun
mit meiner Lebensmitteltabelle davor und entschied mich für
„irgendwas mit Roggen oder Dinkel, ich glaube es war mit Quark, oh
Körner, ja, nein, doch schon Vollkorn“ und mein Blutzucker und ich
waren nach jeder Scheibe völlig durcheinander. Meine Überlegung ist
nun, abgepacktes Brot aus dem Supermarkt zu kaufen, wo genaue Angaben
zum Kohlenhydrat-Anteil vermerkt sind. Und die Überlegung geht noch
weiter: Sollte ich versuchen, mich eine Woche lang nur von Dingen zu
ernähren, von denen ich wirklich 100%ig sagen kann, wie ich sie
berechne? Kein Snack unterwegs, kein selbstgemachtes Müsli, bei dem
ich die Zutaten nicht abgewogen hatte usw.? Meine Bereitschaft mich
mit so einer konsequenten Einschränkung zu arrangieren ist auf das
Bedürfnis, mich und meinen Diabetes zu bestrafen, gestützt. Es ist
also keine wirklich gute Idee, hinter der eigentlich guten Idee. Ich
sollte es aus einem positiveren Gefühl heraus machen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Wer mir auf Facebook folgt, weiß
vielleicht, dass ich nach Ablauf der Pumpen-Probezeit im September
erstmal nur eine weitere Probezeit bis Dezember genehmigt bekommen
habe. Die Begründung dafür war, dass sich mein Dawn-Phänomen zwar
etwas verbessert habe, der HbA1c hingegen nicht wirklich. Was
eigentlich super unkompliziert nachzuvollziehen ist, weil ich viel
weniger Hypos habe und diese eben auch nicht mehr den HbA1c
runterdrücken und trotzdem hat er sich ein wenig verbessert. Der
HbA1c lag bei Antragsstellung bei 7,6% und nach drei Monaten mit der
Pumpe bei 7,4%. Aus meiner Sicht – und ich denke, auch aus der
meiner Diabetes-Beraterin und Ärztin – ein wirklich gutes
Ergebnis. Nur die Krankenkasse, die sieht das anders.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Innerlich verabschiede ich mich seitdem
der Brief hier ankam Stück für Stück von Pumpine, ohne Zeit gehabt
zu haben, ein Pumpen-Pro zu werden. Es gibt einen Grund, warum ich
mir so sicher bin, dass ich im Dezember werde kämpfen müssen und
keine einfache Zusage erhalten werde. Mein aktueller HbA1c wäre
(laut Libre) bei 8%. Alles, was in meinem Kopf so ähnlich wie eine
Alarmglocke fungiert, klingelt in Höllenlautstärke. Aber es ist so
schwer, meinen Blutzucker im Moment irgendwie in den Griff zu
bekommen, da meine Hormone so viel Durcheinander darein bringen. Ich
habe vor ein paar Monaten meine Pille abgesetzt und mein Körper ist
einfach noch nicht durch mit dieser Umstellung – es ist der reinste
Blutzucker-Kampf. Inzwischen weiß ich zwar ungefähr, wann welche
(erhöhten) Werte auf mich zu kommen, trotzdem kann ich sie derzeit
nicht verhindern und nur dagegen handeln. Was mit Pumpe (und
temporärer Basalrate) noch deutlich effektiver geht als wenn ich das
mit dem Pen regeln müsste.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es ist anstrengend und belastend.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtgJeodU_jhZ5xQVBjrbYtz3Ha2kXnvwMb0QRbUGnLlwi0C78C2zdux4DYoBkwlOyO4MUzeTI9CWErBwwBqZt1cfrJx2_cDv-WTnu-usZRe_1vn_QIbwyCobJ1IwWU91jRU8rJwnPxFnVg/s1600/14856093_1421658744529787_4617025820879022093_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtgJeodU_jhZ5xQVBjrbYtz3Ha2kXnvwMb0QRbUGnLlwi0C78C2zdux4DYoBkwlOyO4MUzeTI9CWErBwwBqZt1cfrJx2_cDv-WTnu-usZRe_1vn_QIbwyCobJ1IwWU91jRU8rJwnPxFnVg/s400/14856093_1421658744529787_4617025820879022093_o.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
In meinem Kopf spukt seit längerem der
Wunsch nach Diabetes-Nudismus herum: Keinen Sensor am Arm, keinen
Katheter am Bauch oder Bein, kein Diabetes-Marker am Körper. Und
wenn es nur eine Nacht wäre. Aber ich möchte mich eben auch nicht
mit den Konsequenzen auseinander setzen müssen. Natürlich könnte
ich einfach eine Pause vom FGM machen, aber es würde bedeuten, mir
wieder ständig in den Finger stechen zu müssen. Und denkt man über
den Wunsch, die Pumpe abzulegen nach, könnte man meinen, es käme
mir entgegen, wenn die Krankenkasse die CSII nicht weiter bezahlt.
Aber auch das ist ja nicht das, was ich will. Ich will die
bestmögliche Diabetes-Therapie, ich will einen gut eingestellten
Diabetes. Nur, ich will eben auch eigentlich gar keinen Diabetes.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Irgendwie habe ich vergessen, wie es
geht, sich mit dieser Krankheit zu arrangieren. Das alles nicht zu
anstrengend zu finden und nicht zu hassen. Wenn ich lese, dass jemand
sagt, er kann gut mit Diabetes leben, frage ich mich, was ich falsch
mache. Es macht mir Angst, wenn ich überlege, wo ich wohl lande,
wenn ich mich weiterhin innerlich von meinem Diabetes so entfremde.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Aber vielleicht halten die nächsten
Wochen im Diabetes-Monat November ja doch noch etwas positives für
mich bereit. Ihr werdet es auf jeden Fall hier erfahren!</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Was mich heute Morgen schon etwas aufgemuntert hat, war übrigens, dass Steffi (<b><a href="http://pepmeup.org/">http://pepmeup.org/</a></b>) jetzt auch Freestyle Libre Sticker für das Auslesegerät in ihrem Shop hat: <b><a href="http://shop.pepmeup.org/products">http://shop.pepmeup.org/products</a></b>!</i></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-48381397556035856902016-10-31T11:17:00.000+01:002016-11-10T19:51:45.873+01:00Mein Plan für den Diabetes-Monat November<div style="margin-bottom: 0cm;">
In den letzten Monaten hat sich nicht
nur meine Diabetes-Therapie in sofern geändert, dass ich meinen
Blutzucker nicht mehr blutig messen muss, sondern dank des Freestyle
Libres den Gewebezucker scannen kann und dass ich vom Pen (ICT) zur
Pumpe (CSII) gewechselt habe. Auch mein Diabetes-Umfeld, die
professionelle Betreuung, ist eine andere als bisher. Meine
heißgeliebte Diabetologin ist für über ein Jahr in den
Mutterschutz gegangen und meine nicht weniger großartige
Diabetes-Beraterin ist weggezogen. Und das hat vieles in mir
geändert. Irgendwie hat es mich sogar gelähmt, da überhaupt etwas
drüber zu erzählen – vielleicht war es solange es hier nicht
öffentlich ist, noch ein bisschen weniger real. Das Verhältnis zu
meinem Diabetes hat sich in dieser Zeit und für diese Zeit verändert
gehabt. Meine Motivation war nicht weg, aber das Auseinandersetzen
mit dem Ganzen hat mich überfordert und immer wieder traurig
gemacht.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghhk8z4_FKFw5jLBNuWdvIlMIEh28YHjUaZ5sgXftbw29hvON9-9cjgDK9JYfPsx-P2kF_TgSg1PL4wlYuSg9OKfmQ5kbLrv1OZ3OU2UCH9Xhn74Bfpig6qnxGAcadwNTpM_17cnGYJEuI/s1600/Design+ohne+Titel.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghhk8z4_FKFw5jLBNuWdvIlMIEh28YHjUaZ5sgXftbw29hvON9-9cjgDK9JYfPsx-P2kF_TgSg1PL4wlYuSg9OKfmQ5kbLrv1OZ3OU2UCH9Xhn74Bfpig6qnxGAcadwNTpM_17cnGYJEuI/s320/Design+ohne+Titel.jpg" width="320" /></a></div>
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</div>
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Vergangene Woche hätte ich das erste
Mal meinen Quartalschek mit den neuen Diabetes-Begleitpersonen
gehabt. Ich habe den Termin abgesagt. Ich habe ihn abgesagt, weil mir
klar wurde, dass es überhaupt nichts bringen würde, dort jetzt über
meine (zurzeit meist schlechten) Werte zu sprechen. Da ich weder
einen Basalratentest noch ähnliches vorzulegen hatte, womit wir
hätten arbeiten können. Ich hatte das Gefühl, selbst wieder mehr
im Thema sein zu müssen. Auch um die Individualität meines Diabetes
Typ 1 vertreten zu können.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Natürlich ist mir bewusst, dass ich
die Termine bei der anderen Diabetologin und der neuen Dia-Fee
zeitnah nachholen sollte. Das will ich auch, damit sie in meinem Kopf
nicht länger „die Andere“ und „die Neue“ in meinem Kopf
bleiben.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Dieser Entschluss hat mich dazu
gebracht, mir zu überlegen, wie – und mit was in Händen – ich
mich dort vorstellen möchte. Und erst da wurde mir endlich wieder
klar, dass alle Basalraten- oder Faktortests, das Auseinandersetzen
mit FPEs und dem verzögerten Bolus sowie das exakte Berechnen von
Lebensmitteln nicht nur dazu da ist, mich gut zu präsentieren. Es
geht um mich, um mein Wohlergehen. Und darum will ich das jetzt
anpacken.<br />
</div>
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Wie ihr wahrscheinlich wisst, steht der
November, dank des Weltdiabetestages am 14.11., im Fokus der
Diabetes-Aufklärung und des Diabetes im Allgemeinen. Tine hat dazu
bereits einen tollen Beitrag auf ihrem Blog veröffentlicht:
<a href="http://www.icaneateverything.com/2016/10/der-diabetesmonat-kommt-9-wege-den.html">http://www.icaneateverything.com/2016/10/der-diabetesmonat-kommt-9-wege-den.html</a><br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Mein Plan ist es, den November zu
meinem ganz persönlichen Diabetes-Monat zu machen. Ich möchte nicht
nur die nötigen Basalratentests machen, sondern ich möchte auch
etwas in meiner Dokumentation ändern. Ich möchte genauer notieren,
was an den Tagen Einfluss auf die Blutzuckerwerte gehabt haben kann:
Vom körperlichen und psychischen Befinden – inklusive meines
Zykluses -, über Aktivitäten und die Auswirkungen bestimmter
Lebensmittel. Allem voran werde ich ab morgen, dem 1. November,
anfangen, alles, was ich (zuhause) zu mir nehme, wie kurz nach der
Diagnose damals, abzuwiegen und abzumessen. Ich denke, dabei
schleichen sich bei mir nämlich immer wieder Fehler ein oder ich
spritze von vornherein eine nicht gut durchdachte Menge an Insulin
und das kann gar nicht zu guten Blutzuckerwerten führen. Und das
will ich so nicht mehr.</div>
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<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Als Ansporn, meine Disziplin und
Motivation über den Monat nicht zu verlieren, habe ich mir
vorgenommen, einmal in der Woche hier zu berichten, wie gut ich
zurecht komme, ob das Wiegen mancher Lebensmittel große
Überraschungen bringt und ob sich sogar meine Werte schon
verbessern.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Kleinere Updates werdet ihr am besten auf meiner <a href="https://www.facebook.com/nervenauszuckerwatte/" target="_blank">Facebook-Seite</a> verfolgen können! </div>
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Werdet ihr den Diabetes-Monat besonders
nutzen?</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-36715588899870033962016-09-18T22:57:00.004+02:002016-10-31T11:21:45.979+01:00schön genug, um schön zu seinIch habe neulich Fotos von mir
angesehen. Alte Fotos. Entstanden zwischen 2008 und 2010. In dieser
Zeit war ich 17, 18 bzw. 19 Jahre alt. Jung und schön. Ich war jung
und ich war schön und ich habe beides nicht richtig gesehen. Aber am
wenigstens habe ich gesehen, wie ich aussah. Solange ich denken kann,
habe ich Makel an mir gefunden. Kleinere, größere. Welche die
wirklich da – aber gar nicht so schlimm – waren und welche, die
es nur in meinem Kopf gab. Dieses Gefühl nicht schön zu sein war
immer da. Immer. Egal ob im Vergleich mit anderen oder gemessen an
dem, was ich meinte, sein zu wollen. Das Idealbild von mir, welches
ich dachte, nie erreichen zu können und heute sehe ich, dass es doch
da war. Ich war schön. Und hätte ich das bloß ein einziges Mal
gesehen, hätte alles anders sein können. Doch es war so, dass ich
mich beleidigt fühlte, wenn mir jemand ein Kompliment machte, weil
ich der Überzeugung war, dass diese Person mich damit verarschen
wollte. Oder aber ich habe es einfach als nette Lüge abgetan, wenn
jemand, dem ich vertraute, etwas positives sagte. Ich fiel mir
leichter, mir nahen Menschen zu unterstellen, dass sie lügen, als
mich wahrzunehmen, wie ich war. Diese Fotos von damals habe ich nicht
das erste Mal angesehen. In regelmäßigen Abständen stolpere ich - absichtlich oder auch nicht - darüber. Bisher dachte ich dann immer:
Eigentlich sahst du echt gut aus, du würdest heute gerne so aussehen
wie da, doof, dass du das in dem Moment nicht sehen konntest. Aber
jetzt fühle ich mich anders mit den Bildern. Es tut mir leid für
mich. Es tut mir leid für mich, diese Zeit nicht genutzt zu haben.
Für Freibadbesuche, zum Aufhübschen für Partys und für Dates. Es
hätte alles anders sein können. Was habe ich durchgemacht, dass in
meinem Leben dafür kein Platz war? Sorgen um Geld, Fragen nach einer
Zukunft (ohne Ausbildung?) und Gedanken über verschiedene
Krankheiten. Wahrscheinlich war es gar nicht möglich, mich
wahrzunehmen. Ich bin jetzt 25 und ich identifiziere mich das erste
Mal wirklich mit mir. Ich nehme mich als Person wahr und ich nehme
mich als diese Person an. Und mit den Fotos im Kopf will ich nicht warten
bis ich mit 30 auf Aufnahmen von heute angucke und mir wieder leid
tue. Was ich übrigens nicht im Sinne von Selbstmitleid in einer
negativ behafteten Form meine, sondern als Aussöhnung mit mir. Als
Schritt auf mich zu, als Versuch, für mich selbst stark zu sein, mir
selbst zu helfen, mich selbst zu lieben. Abgesehen davon, dass es im
Alltag so viel weniger wichtig ist, wie schön jemand von außen ist,
als ich immer denke, ist es für mich durchaus drin, im Club der
Schönen mitzumischen. Ich möchte sagen: „Zumindest ein bisschen.“
Und ich möchte sagen: „Ja, sorry, ich weiß, stimmt nicht.“ Das
möchte ich sagen, weil es sich für mich so komisch, so ungewohnt
und unwohl anfühlt, so eine Aussage zu treffen. Aber warum sollte
ich es nicht tun? Ich habe über Jahre eine Taktik entwickelt und
verfolgt, mit der ich schön auf einer Skala für unschöne Menschen
sein wollte. Ich habe mir immer den letzten Schliff gespart. Das fehlende Accessoire nicht angezogen, die Haare nicht fertig frisiert
oder meine verlaufene Schminke nicht korrigiert. Nicht, weil es mir
nicht aufgefallen ist. Sondern weil ich mich einerseits nicht getraut
habe, in der Öffentlichkeit an mir rumzuzupfen, weil ich dachte,
dies nicht wert zu sein/mich damit lächerlich zu machen.
Andererseits weil ich dachte, dass die Menschen dann so etwas denken
würden wie: Die könnte sicherlich schön sein, wenn sie was aus
sich machen würde. Ich wollte sie austricksen mit diesem Gedanken,
sie sollten nicht wissen, dass ich niemals besser aussehen
könnte, dass dies der Gipfel meiner unschönen Schönheit war. Ich bin mir gerade selbst nicht sicher, ob sich diese
Gedanken nicht eigentlich widersprechen. Ich
möchte das ändern. Das Denken über Schönheit und das Gefühl zu
mir selbst.
<br />
<br />
Ich bin ab heute schön
genug, um mich schön zu machen. Außerdem ist äußere Schönheit egal
genug, um komplett unwichtig zu sein, wenn es um Brötchen holen
gehen oder gute Gespräche führen geht. Für letzteres habe ich was
ganz anderes zu bieten: Innere Schönheit. (Alter, dieses
Selbstgeliebe geht mit mir durch, ich fühle mich sehr seltsam
damit.) Aber wenn ich aus etwas schöpfen kann, dann aus meinem Ich,
meiner Seele, meinem Herzen und meiner Lust auf Kuchenbacken. Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-24091691813437073242016-09-16T12:18:00.002+02:002016-09-16T12:19:55.983+02:00Kopfkram, Körperkram, Lebenskram.Können wir darüber reden? Das frage ich mich. Darüber, wie es mir geht, meine ich. Es geht mir irgendwie gut und irgendwie schlecht und das zeitgleich oder abwechselnd. Manchmal über längere Zeit gut, so wie zuletzt. Und nun seit ein paar Tagen schlecht. Aber diese paar Tage fühlen sich jetzt schon viel länger an, als die gute Phase davor. Die über Wochen ging. Ich schreibe hier wenig, erzähle der Welt in meinem Kopf aber pausenlos Geschichten. Aber die Geschichten bleiben stumm, weil ich das Gefühl habe, sie irgendwann laut aussprechen zu wollen, wenn ich ein konkreteres Gegenüber als die Welt dafür habe. Etwas heileres, stabileres als nur die Welt, an die ich denke. In meiner Welt gibt es dieses Loch, das gefüllt werden will, um diesem fehlenden Puzzlestück und dann dem ganzen Großen alles zu erklären. Ich habe MS-Beschwerden. Und die hatte ich den letzten Monaten immer wieder, aber ich schrieb nicht mehr darüber. Ich bekomme diese Beschwerden, wie beispielsweise Missempfindungen in den Armen, Kraftlosigkeit und Fatigue-Symptome, immer, wenn ich zu viel unternehme - zu viel (er)lebe. Ich glaube, ich habe inzwischen ein ganz gutes Maß gefunden, an dem ich ungefähr einschätzen kann, wie viel geht. 3 Tage sind das, die gehen. 3 Tage am Stück in der Welt und 4 Tage am Stück im Bett oder 1 Tag leben, 1 Tag schlafen im Wechsel. Es gibt die Zeit, da akzeptiere ich das. Da bin ich nicht traurig darüber, da muss ich mich auch nicht mehr vor mir rechtfertigen. In den letzten Wochen habe ich so viel am Leben teilgenommen, dass ich verdrängt habe, dass die "Rache" dafür unbequem werden könnte. Und nun ist diese Rache, das was nach der guten Zeit immer kommt, eben wieder da. Es ist nicht dramatisch. Es ist kein Schub, das weiß ich. Ich habe nur diesen Akku, der sich bei MS so anders auf- und entlädt wieder aus seinem Rhythmus gebracht. War es das wert? Dinge zu übertreiben, mich reinzusteigern ist absolut mein Ding, während ich das tue. Sowohl ich positiven Höhen oder auch negativen Tiefen. Bis ich die Nerven oder meine Energie verliere - und Angst bekomme, dass auch mein Leben in dieser Liste stehen könnte. Dann gefällt mir das alles nicht mehr. Aber was, wenn ich einfach die ganze Sache, das Leben, in sonem Einheitsgeplätscher verbringe? Dann geht es mir vielleicht nie richtig schlecht (körperlich), aber auch nie richtig gut (seelisch). Die Sache mit unseren Körpern ist auch etwas, was mich beschäftigt. Wie unwichtig sind die eigentlich? Rein äußerlich betrachtet. Mir geht es da nicht (nur) um dick oder dünn sein, schwach oder kräftig. Womit ich klarkommen muss sind doch die Entscheidungen, die ich treffe. Fantasien die ich habe, zu diesen auch zu stehen oder sie wenigstens heimlich zuzulassen. Ich denke. Und ich fasele. Hier. Und in meiner imaginären, stummen Welt. Ich denke unfassbar gerne. Manchmal denke ich, dass ich so gute Sachen denke, dass ich einfach nur einen Adapter am Hirn bräuchte, um unfassbar reich mit dem da produzierten zu werden. Und dann denke ich hin und wieder:<br />
<br />
<i>Nur noch ein blinkender Cursor. Wie hypnotisierend.</i><br />
<br />
Na gut. Vielleicht denke ich gar nichts so weltbewegendes. Manchmal: Fick dich. Manchmal: Ich liebe Butter Pecan Sirup. Manchmal: Hä?<br />
<br />
Ich habe mich in meinem Leben noch nie so sehr mit mir identifiert, wie in diesem Jahr. Ich habe gelernt, ich zu sein - und da zeitweise sogar drüberzustehen.<br />
Ich brauche nur Zeit zum Denken. Zeit zum Leben. Zeit mich davon zu erholen. Zeit für mein eigenes Tempo. Und dann ist es die Zeit, die versucht zu trösten. Und irgendwann wird es die Liebe sein, die versucht zu bewahren. Dass ich weiß, dass ich drüber hinweg komm, wie ich früher einmal war.<br />
<br />
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<a href="https://www.youtube.com/watch?v=ca_5qRmcZ8E" target="_blank">Tomte - Du bist den ganzen Weg gerannt</a> </div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-962385201446494198.post-69281965276775503482016-07-14T23:04:00.000+02:002016-07-14T23:08:14.301+02:00Das Meer, das Rauschen und ich
<div style="margin-bottom: 0cm;">
Es war nur noch das Meer und das
Rauschen. Keine Ahnung, ob das Meer rauschte oder ob es nur das
Geräusch in meinen Ohren war, das kommt, kurz bevor ich umfalle.
Vielleicht war da aber auch gar kein Blut mehr, das rauschen konnte,
kein Leben. Alles ausgeblutet, alles vorbei. Manchmal, manchmal fühlt
es sich so an. Als wäre da nichts mehr, meine ich. Nichts mehr außer
das Meer und immer dann, wenn ich nicht mehr damit rechne, ein
Herzschlag. Und das reicht ja auch. Meistens. Bisher. Aber nun denke
ich immer öfter, wie gerne ich mehr hätte. Ich will auch die Sonne,
die Wärme, den Strand zum Meer. Ich will so tief atmen, dass ich
mein eigenes Rauschen erzeuge. Fast ersticken, am Lachen. Und auch
krümmen vor Weinen. Diese Angst vor den elementaren Gefühlen verlieren.
Wellenreiten und nicht nur aufs Meer starren. Zumindest mal blinzeln und dann barfuß durch
die Brandung gehen. Oder ein bisschen stolpern. Und hinfallen. Und
aufstehen. Warum auch immer dieses „wieder aufstehen“ son großes
Ding für alle ist, so erstrebenswert scheint. Ich zweifele daran,
dass das immer sofort sein muss. Dennoch, wenn die Flut kommt, will
ich wieder stehen. Dem Wunsch des Ertrinkens widerstehen. Und mit
flacher Hand auf die Wasseroberfläche schlagen und darauf aufpassen,
dass da genug Leben ist. In mir. Ich fürchte so, zu viel zu
lauschen, um heraus zu finden, woher das Rauschen kommt. Anstatt so
laut zu schreien, dass das Rauschen untergeht. Und dann sind da das
Meer und ich. Und mein Herzschlag. Und dann hole ich Luft. Und dann
schaue ich nicht mehr in die blaue, Ruhe ausstrahlende Unendlichkeit
vor mir. Ich renne hinein und wenn es das nächste Mal rauscht, dann
weil mein Herz Wellen schlägt.</div>
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